Auf KUNO stehen wir auf den Schultern von Giganten. Manche erweisen sich bei näherem Hinsehen als Tur Tur, dem Scheinriesen aus Jim Knopf, je näher man ihnen kommt, desto kleiner wird er.
Manche Künstler werden größer, wenn man sich näher mit ihnen beschäftigt. Zwischen 1978 und 1987 drehte der Filmemacher René Perraudin fünf ebenso experimentierfreudige wie komödiantische Kurzfilme, jeweils mit Otto Sander in der Hauptrolle. Von Anfang an stand fest, dass am Ende diese fünf Episoden zu einem Kinofilm zusammengefasst werden sollten.
Herausgekommen ist die Film-im-Film-Satire z.B. Otto Spalt, in der ein Regisseur namens Otto Spalt versucht, sein nächstes Projekt zu finanzieren. Hierzu muss er einem ebenso bürokratischen wie filmunkundigen Gremium seine bisherigen Arbeiten vorführen.
Nachdrücklich in Erinnerung geblieben ist KUNO vor allem „Rückwärts“, ein ganz mit rückwärts laufender Kamera gedrehtes Werk. Otto Sander spielte ihn rückwärts ein, so dass er im normal – also vorwärts – abgespielten Film als Protagonist Otto Trebert das einzige vorwärts agierende und sprechende Objekt ist und um ihn herum alles rückwärts läuft und spricht.
Die Vorführung der fünf Filme vor dem düpierten Gremium schaukelt sich zu einem einzigen Desaster hoch. Dennoch kommt es für Otto Spalt am Ende ganz anders als erwartet.
Zum Beispiel Otto Spalt, von René Perraudin. Länge: 100 Min. (Kino), 95 Min. (TV, Video, DVD) Minuten
Seine Premiere hatte der Film am 13. Februar 1988 im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele Berlin. Heute abend wird der Film erstmals im N3-Fernsehen ausgestrahlt.