Du hast zu lange gekrökelt
hast an den spülbrei geglaubt
hast deine jahre gepökelt
hast deine haare entlaubt
Hattest da oben ein zimmer
hieltest die pechvögel aus
Wenn sie dann gingen noch immer
hattest du schaben im haus
Wirst noch kippen pahlen
Paß dich dem straßenwind an
Du wirst für alles bezahlen
Vorher warn andere dran
II
Mach do nich so ne kamine
Weiß nich wohin es dich treibt
shut up baggermaschine
bleibst ohne daß etwas bleibt
III
Neunzehnvierundachtzig
wird ein sprungbrettjahr
Und wer kann der macht sich
just zum durchstarten klar
Und wer nicht kann der bleibe
bei denen im dunkel stehn
sehe zu daß er schreibe
hat er was gesehn
IV
Laß dein eis nicht schmelzen
es könnte gefährlich sein
Ich werde den stein auf dich wälzen
dann bist du endlich allein
V
Kannst du wie Riegel reimen
hast melodien wie Satie
kannste mir verse timen
marke Dernier Cri
Brau dir eine legende
misch dir den schnee in die qual
laß dich verzinken das ende:
polyinfernal
Ihr zerlumpte jedionen
sklaven des hirns und nicht mehr
wartet vor den thronen
aber die throne sind leer
***
Zeitgefährten von HEL
Die Zeitgefährten sind zwischen 1977 – 2008 entstanden, es sind Gedichte für Einzelne, Kopf-, Brust- und Kniestücke, Porträts von Freunden, Kollegen, gereimte Rezensionen, Liebesgedichte, Minnesang und Totenreden, aus 33 Jahren und 7 Städten. In diesen Gedichten spürt HEL das Existenzielle im vermeintlich Banalen auf. Er hat es hat es nicht nötig, Fiktion zu erfinden … die Fiktion existiert bereits.
Weiterführend →
Eine Würdigung von HEL findet sich hier. Eine faszinierend langer Briefwechsel zwischen Ulrich Bergmann und HEL findet sich hier. Eine Hörprobe des Autors findet sich auf MetaPhon.