Ernst Jandl hat den Autoren zum Namen Das fröhliche Wohnzimmer gratuliert. Mittlerweile ist die Edition „Das Fröhliche Wohnzimmer“ von Ilse Kilic und Fritz Widhalm eine feste Größe, das heißt Tat-Sache im österreichischen Literaturbetrieb.
Birgit Schwaner
Mit llse Kilic und Fritz Widhalm legt ein weiteres Autorenduo mit irre trickOHs (der definitive Liebesroman) und dicke luft! (1 irrwitziger Arztroman) gleich zwei Romane in einem Heft hin. Falls Punkrock zu Literatur werden kann, dann sind diese Autoren die Austria-Variante von Sid und Nancy. Kilic und Widhalm gelingt es durch Zitieren und Montieren, eine eigene Poesie zu erzeugen, neuen Sinn zu geben. Es ist ein grausam schmaler Grat zwischen souverän-gelangweilt und einfach nur nuschelnd-schlafmützigen Schmäh. Banales und Beiläufiges kann zum Ausgangspunkt einer universellen Betrachtung sowohl im sinnlichen wie im philosophischen Sinn werden. Hat man sich eingeblickt, verblaßt das Experimentelle schnell wird Selbst-Verständlich. Es ist ein Gossenheft, daß man nicht nur von vorn oder hinten, sondern ebenso kreuz und quer lesen kann, quasi eine analoge Vorform des Hyperlink.
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Weiterführend →
Lesen Sie auch das Kollegengespräch von A.J. Weigoni mit dem echten Bastei Lübbe-Autor Dieter Walter, der unter Viktor Glass die Dokufiction Diesel geschrieben hat.
Das erste Heft der Gossenheft-Reihe, die Erzählung Jaguar, überarbeitete A.J. Weigoni als Neo-Noir-Novelle Der McGuffin – Nachruf auf den Kriminalroman für das Buch Cyberspasz, a real virtuality. Weiteres läßt sich auf kukultura-extra nachlesen, zusätzlich gibt es ein Hintergrundgespräch auf Lyrikwelt.de. Ein nicht minder lesenswerter Essay findet sich auf fixpoetry. Eine Leseprobe findet sich hier und Probehören kann man eine Rezitation von A.J. Weigoni auf MetaPhon die durch Tom Täger vertont wurde.
Einen vertiefenden Artikel von Betty Davis zum vorerst letzten Gossenheft Massaker finden Sie hier. Die Hörfassung unter dem Titel Blutrausch hören Sie in der Reihe MetaPhon.
Ein weiteren Artikel zum Gossenheft Monster finden Sie hier, die Stories in diesem vergriffenen Band waren die Entwurfsskizzen, aus denen dieser Romancier die Erzählungen für den Band Zombies entwickelt hat. Weiterführende Links: Kultura-extra, nrhz, fixpoetry
Die erwähnten Gossenhefte sind vergriffen und werden unter Sammlern für Preise um 20,- Euro gehandelt. Die sorgsam edierten Erzählungen und Novellen von A.J. Weigoni sind in einer Werkedition erhältlich:
Cyberspasz, a real virtuality, Novellen von A. J. Weigoni, Edition Das Labor, Mülheim an der Ruhr 2012.
Zombies, Erzählungen von A. J. Weigoni, Edition Das Labor, Mülheim an der Ruhr 2010.