ich spiele mit steinen
und werf sie zum wasser
die augen voller
angst
die augen blicken dem flug
des flachen steins nach
augen müde schwer
zum rand des schlafs
dem töter der schwere
in die tiefe
zieht schwere augen
der sinkende stein euch
bis auf den grund
in den schlaf
sterbende lieder des schlafs
vom ersten tag des lichts an
sehnsüchtig alle voll der erinnerung
schwimmen die bilder der träume
in schwermütige augen
reißen die lider gewaltvoll auf
quälen mich
lasten schwer mit zukunft
viel zu lange tage des träumens
ich weiß nicht
woher die angst und die schwere
angst vor der tiefe der ruhe der
wahrheit
wozu augen
und der wahnsinn des tages
ich lese zuviel in den büchern der
nacht
ich liebe die angst
ich sehne mich nach den kinderaugen
im nur geborgten schoß
wie kann ich so tief träumen mitten am tag
lächelnd sterbe ich mein leben lang
ich weiß nicht warum
***
KUNO schätzt den minutiösen Selbstinszenierungsprozess des lyrischen Dichter-Ichs von Ulrich Bergmann in der Reihe Keine Bojen auf hoher See, nur Sterne … und Schwerkraft. Gedanken über das lyrische Schreiben.
Weiterführend → Poesie zählt für KUNO weiterhin zu den identitäts- und identifikationstiftenden Elementen einer Kultur, dies bezeugte auch der Versuch einer poetologischen Positionsbestimmung.