Hymne des Todes

 

ich spiele mit steinen

und werf sie zum wasser

die augen voller

angst

die augen blicken dem flug

des flachen steins nach

augen müde schwer

zum rand des schlafs

dem töter der schwere

in die tiefe

zieht schwere augen

der sinkende stein euch

bis auf den grund

in den schlaf

sterbende lieder des schlafs

vom ersten tag des lichts an

sehnsüchtig alle voll der erinnerung

schwimmen die bilder der träume

in schwermütige augen

reißen die lider gewaltvoll auf

quälen mich

lasten schwer mit zukunft

viel zu lange tage des träumens

ich weiß nicht

woher die angst und die schwere

angst vor der tiefe der ruhe der

wahrheit

wozu augen

und der wahnsinn des tages

ich lese zuviel in den büchern der

nacht

ich liebe die angst

ich sehne mich nach den kinderaugen

im nur geborgten schoß

wie kann ich so tief träumen mitten am tag

lächelnd sterbe ich mein leben lang

ich weiß nicht warum

 

 

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KUNO schätzt den minutiösen Selbstinszenierungsprozess des lyrischen Dichter-Ichs von Ulrich Bergmann in der Reihe Keine Bojen auf hoher See, nur Sterne … und Schwerkraft. Gedanken über das lyrische Schreiben.

Weiterführend → Poesie zählt für KUNO weiterhin zu den identitäts- und identifikationstiftenden Elementen einer Kultur, dies bezeugte auch der Versuch einer poetologischen Positionsbestimmung.