Leise hinter düstrem Nachtgewölbe

 

Leise hinter düstrem Nachtgewölbe

Tritt des Mondes Silberbild hervor,

Aus des Wiesentales feuchtem Grunde

Steigt der Abendnebel leicht empor.

 

Ruhig schlummernd liegen alle Wesen,

Feiernd schweigt des Waldes Sängerchor,

Nur aus stillem Hain, einsam klagend,

Tönet Philomenes Lied hervor.

 

Schweigend steht des Waldes düstre Fichte,

Süß entströmt der Nachtviole Luft,

Um die Blumen spielt des Westwinds Flügel,

Leis hinstreichend durch die Abendluft.

 

 

 

 

***

Alexis Muston aus Straßburg fertigte diese Skizze seines Freundes Georg Büchner etwa 1835 an.

Weiterfühend → Poesie zählt für KUNO weiterhin zu den identitäts- und identifikationstiftenden Elementen einer Kultur, dies bezeugte auch der Versuch einer poetologischen Positionsbestimmung.