Nun bist du da und dein auge ist klar
und der morgen ist staubstill und rein
Niemals vergiß mensch wie es war
lebendig begraben zu sein
Du gehst durch den dunst halb siehst du dich
halb ragst du im nebelmeer
Auf deinem kopf macht die sonne sich
über den himmel her
Aber der traum das winterweltjahr —
aus knochensplittern der schrein —
Mensch vergiß nicht wie es war
lebendig begraben zu sein
Wie du das tor der anderswelt bist
wie die der lubbok traf —
Mensch vergiß nie wieder wie das ist
lebendig begraben im schlaf
Nun hilfst du beim wasserstemmen dem stein
und mißt dich mit dem fels
läßt dicke flüsse um dich sein
und schwimmst mit dem katzenwels
Aus Schönauers Briefschaften 26.1.97
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Zeitgefährten von HEL, wiederveröffentlicht auf KUNO 2017
Die Zeitgefährten sind zwischen 1977 – 2008 entstanden, es sind Gedichte für Einzelne, Kopf-, Brust- und Kniestücke, Porträts von Freunden, Kollegen, gereimte Rezensionen, Liebesgedichte, Minnesang und Totenreden, aus 33 Jahren und 7 Städten. In diesen Gedichten spürt HEL das Existenzielle im vermeintlich Banalen auf. Er hat es hat es nicht nötig, Fiktion zu erfinden … die Fiktion existiert bereits.
Weiterführend →
Eine Würdigung von HEL findet sich hier. Eine faszinierend langer Briefwechsel zwischen Ulrich Bergmann und HEL findet sich hier. Eine Hörprobe des Autors findet sich auf MetaPhon.