Gedichte und Bilder, die eine Einheit bilden. Gedichte, von denen mir fast jedes schon wegen seines Inhalts wichtig wäre, aber zum Glück auch Gedichte, die durch ihren Inhalt geformt sind, komprimiert sind, sodaß alles Überflüssige weggelassen ist; reduzierte Gedichte.
Gedichte als Gerüste des Denkens und Fühlens, des Widerstandes gegen das Vergessen.
Es ist gut, daß es solche Verse gibt, die weder an den Ereignissen vorbeiplätschern in gefälligen, von den Ereignissen nicht berührten Formen, noch die Ereignisse als Vorwand zu kunstfertigen Übungen sehen.
Gegen Ende des Buches einige ältere Gedichte, ganz zuletzt auch noch ein zwei Aufrufe, in denen die Agitation oder auch die Parodie dessen, was bekämpft werden soll, den Vorrang hat.
Besonders in den neuen Gedichten, in denen der Zusammenhang mit den Bildern am engsten ist, zeigt sich auch die dichterische Reifung des Autors. Jene nur scheinbar unerbittliche Verknappung, die in Wirklichkeit die Worte und einzelnen Zeilen härtet, um der Unerbittlichkeit der Gegenkräfte standhalten zu können.
Die Gedichte und Bilder gehören zusammen, sind ein Ganzes. Ich finde dieses Ganze notwendig und erschütternd.
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Vor zehn Jahren erschien: FARBENLEHRE und andere Gedichte 1967-1987 von Peter Paul Wiplinger, Alekto Verlag, Klagenfurt, 1987
Weiterführend → Poesie zählt für KUNO zu den identitäts- und identifikationstiftenden Elementen einer Kultur, dies bezeugte auch der Versuch einer poetologischen Positionsbestimmung.