Du lasest Proust und Nabokov
drehtst daumenclips aus Deinem off
Dein scheitel der von guano troff
Aber Paris? Helf Shejtan!
Du gingst bei poyraz unter land
Du tanzhansguck auf Trojas sand
In Stonehenge stand Dein steingarant
Aber wer hilft den betern
Du warst ein eingerolltes kind
ein perlboot im verkalkten wind
im staub gespiegelt Hyazinth
Aber Du schwarze vestalin!
Du spieltest partyshamaneuse
gerahmt der kiefer aug kariös
An Baal aus stahl ging der erlös
Aber Du tachogemahlin!
Du liefst die Bronx ab nichts geschah
flogst dachstuhlhoch und doch nicht da
In gletscherspalten schwitzte Ra
Aber die braunaugen trogen
Du glühtest eines sparkamins
ein lampenwunder Aladdins
Tot ziens ma chere hin / her tot ziens!
Aber der lauf war gezogen
Die brust gestärkt zum tennissport
das lendchen log ein sterbenswort
der fäustlingsarsch war marsch! Vor ort
Aber am mittag? Sense!
Die lippen lasen wein im hain
und kniegeknotet ach das bein
der fuß dann wieder Niederrhein
Aber die nachttraumtrense!
Treffen wir uns im zollhaus
zwischen welt und welt
Ich hab Dein salz gerochen
Du hast mein schiffsholz gefällt
Warst innen schwerer schwarzlößgaul
und keine katz trug Dich im maul
halb mutter Gret halb vater Saul
Aber Penelopeia!
Ich war Dein Elbrus abakus
Dein saugnapflahmer oktopus
Du gelbe unergrünte nuß!
Aber laß Eurykleia!
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Zeitgefährten von HEL, wiederveröffentlicht auf KUNO 2017
Die Zeitgefährten sind zwischen 1977 – 2008 entstanden, es sind Gedichte für Einzelne, Kopf-, Brust- und Kniestücke, Porträts von Freunden, Kollegen, gereimte Rezensionen, Liebesgedichte, Minnesang und Totenreden, aus 33 Jahren und 7 Städten. In diesen Gedichten spürt HEL das Existenzielle im vermeintlich Banalen auf. Er hat es hat es nicht nötig, Fiktion zu erfinden … die Fiktion existiert bereits.
Weiterführend →
Eine Würdigung von HEL findet sich hier. Eine faszinierend langer Briefwechsel zwischen Ulrich Bergmann und HEL findet sich hier. Eine Hörprobe des Autors findet sich auf MetaPhon.