Gedankenstuhlgang

 

als Hirnschaumeister Lobotomie am

Geist der Gegenwart vollziehen

semantische Netzwerke entschluesseln

gedankliche Schemata treffen

unweigerlich auf

Ereignisse & muenden in

ein vorlæufiges Script

Sinn & Form werden zu

Texten & Zeichen > treten ein in: Wort & Welt

Enterhaken krallen sich in den Bug

ziehen altvordere Zeitgeisterschiffe

aus dem Nebelschleier…

>Das kollektive Gedæchtnis als

Instant–Lœsung zur Betæubung

im Leichenschauhaus der Postmoderne wird

die ungelebte Vergangenheit einbalsamiert

vakuumverpackt & mit Verfallsdatum aufgebahrt

< aus dem Weltraum wurde

ein hybrider Raum von Welt

Natur ist nicht mehr natuerlich

Technik nicht mehr technisch

>Futurismus & Urspruenglichkeit als

Zwitterwesen genialischer Ingenieurskunst

Bildsprachliche treffen auf

sprachbildliche Insurrektionen &

generieren elementare Metamorphosen der Existenz

< Der Mensch wird zum Piktogram

& kann nurmehr als Zeichen ueber

sich hinausweisen…

 

 

 

 

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Letternmusik, Gedichte von A.J. Weigoni, zuerst erschienen beim Rospo-Verlag, Hamburg, 1995 – remastered 2016 für die Edition Das Labor

Original-Holzschnitt auf das Cover gedruckt von Haimo Hieronymus

Weiterführend → Jeder Band aus dem Schuber von A.J. Weigoni ist ein Sammlerobjekt. Und jedes Titelbild ein Kunstwerk. KUNO faßt die Stimmen zu dieser verlegerischen Großtat zusammen. Last but not least: VerDichtung – Über das Verfertigen von Poesie, ein Essay von A.J. Weigoni in dem er dichtungstheoretisch die poetologischen Grundsätze seines Schaffens beschreibt.

Hörproben → Probehören kann man Auszüge der Schmauchspuren, von An der Neige und des Monodrams Señora Nada in der Reihe MetaPhon. Zuletzt bei KUNO, eine Polemik von A.J. Weigoni über den Sinn einer Lesung.

 

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