Zum Tod des ehemaligen KZ-Häftlings Kirchweger
bei der Demonstration gegen Prof. Borodajkewycz
Als sie auf den Ring hinauszogen – mit Transparenten „Für die Akademische Freiheit!“ und mit der vermeintlichen Gesinnung „Für Objektivität, Freiheit und Gerechtigkeit!“, sangen sie das „Gaudeamus igitur!“
Eine halbe Stunde später lag ein alter Mann mit eingeschlagenem Kopf in einer Blutlache. Kurz nach dem Abtransport starb er im Spital.
Die einen sangen am nächsten Tag auf der „Kneipe“ mit gezogenem „Schläger“ und „Habt-acht!“-stehend wie Hampelmännchen wieder ihr „Gaudeamus igitur!“. Die anderen hatten einen zufälligen Märtyrer und glaubten um so fanatischer an ihre Ideologie.
Vielleicht war alles umgekehrt; doch ist mir gleichgültig, ob es die einen oder die anderen waren. Ich sehe nur das wächserne Totengesicht des alten Mannes und höre sie grölend „Gaudeamus igitur!“ singen. – Wir haben ja Grund genug, uns zu freuen.
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Über den dezidiert politisch arbeitenden Peter Paul Wiplinger lesen Sie hier eine Würdigung.