Zum glück weißt du nicht wo der keller hier ist
da steht auch kein namensschild dran
Ich weiß daß du mistvieh neugierig bist
Spizier ma schön Lady M’Gunn
Und biste ne jochbreite hochlandfrau
und nicht so ne Hullebecknymphe
dann willste ’s auch wissen: widder wie sau
nicht bang sein ich bunker ’s im anderen bau
Vergiß nicht ich kenne die sümpfe
Du ohnschaufelmaulwurf doch taub bist du nicht
Ich räum dir die sachen schon weg
Ich leck dir ja nicht mal die haut vom gesicht
und kau man auf Hannibal fleck
Die alte haut du hast es gecheckt
im Faraday wo man sein recht hat
die hätte mich beinah mit reingesteckt
ich schluckte den schlüssel bin ausgezeckt
Jetz hat sich ihr zustand verschlechtert
Zwei brachyos sind wir in ner Shirehorse box
Doch du bist gewandelt im schlaf
am tag kater Socks auf der kanzel vom Knox
und nachts ein Ayrshire schaf
Die zweite haut im requiemsaal
die könnte mal steigen im nennwert
Im übrigen will i mei ruah im kanal
Ich muß nicht auf füchse: ja jaul sie zu tal
jag schienenauf stellhund und rennpferd
Du fragst dich im abstellraum deines verstands
was grad an dem kerl ist was krumm
Du bleibst in vakanz denn ich brauche dich ganz
und nicht nur untenrum
Ich hol Euch heim das ist doch klar
Kraucht all in den zweiterhoffrieden
Die katztür geölt ihr seid außer gefahr
Das Pälzä MollyO das mein mädchen war
das liegt unterm stein der druiden
Ich hab doch gehorcht wie du tickst mein kautz
Nimm das hier als mühlenhauptnest
Am flurende haut ’s u ns zum großen Mauz
bestehn wir den flüsterertest
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Zeitgefährten von HEL, wiederveröffentlicht auf KUNO 2017
Die Zeitgefährten sind zwischen 1977 – 2008 entstanden, es sind Gedichte für Einzelne, Kopf-, Brust- und Kniestücke, Porträts von Freunden, Kollegen, gereimte Rezensionen, Liebesgedichte, Minnesang und Totenreden, aus 33 Jahren und 7 Städten. In diesen Gedichten spürt HEL das Existenzielle im vermeintlich Banalen auf. Er hat es hat es nicht nötig, Fiktion zu erfinden … die Fiktion existiert bereits.
Weiterführend →
Eine Würdigung von HEL findet sich hier. Eine faszinierend langer Briefwechsel zwischen Ulrich Bergmann und HEL findet sich hier. Eine Hörprobe des Autors findet sich auf MetaPhon.