Schifferschaukel

 

Galonska hielt sich konsequent im Schatten von Bronischewski. Der blieb stehen und sah sich die Schifferschaukel an, das einzige Fahrgeschäft, bei denen der Fahrgast die Bewegung selbst erzeugt. Sah sich mit einer Jugendliebe auf der Schaukel stehen. Erinnerte sich an seine Muskeln, mit denen er ihr imponieren wollte.

Vor der Geisterschlange posierte King Kong mit der weißen Frau im Arm. Der Held hangelte sich am Seil zu ihr hinauf. Überrascht registrierte Galonska, wie Kollege Bronischewski einen Jugendlichen grob aus der Menschenmenge herauspickte. War seine Zeit gekommen?

Tilkowski hatte ihm unmissverständlich klar gemacht, er sollte eingreifen, falls Ludwig Bronischewski etwas Unbedachtes tun würde. Und in dieser Situation gab es für ihn keine Zweifel mehr: Das war seine Chance, den Gebissträger in den vorläufigen Ruhestand zu schicken.

 

 

Fortsetzung folgt.

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Massaker, ein Cranger-Cirmes-Crimi von Barbara Ester und A.J. Weigoni, Krash-Verlag 2001

Weiterführend →

In der Reihe Gossenhefte zeigt sich, was passiert, wenn sich literarischer Bodensatz und die Reflexionsmöglichkeiten von populärkulturellen Tugenden nahe genug kommen. Der Essay Perlen des Trash stellt diese Reihe ausführlich vor. Dem Begriff Trash haftet der Hauch der Verruchtheit und des Nonkonformismus an. In Musik, Kunst oder Film gilt Trash als Bewegung, die im Klandestinen stattfindet und an der nur ein exklusiver Kreis nonkonformistischer Aussenseiter partizipiert. Lesen Sie auch das Kollegengespräch von A.J. Weigoni mit dem echten Bastei Lübbe-Autor Dieter Walter. Eine Würdigung von Massaker durch Betty Davis lesen Sie hier. Die Hörfassung unter dem Titel Blutrausch hören Sie in der Reihe MetaPhon. Als Tag für die Vorstellung dieses Cranger-Cirmes-Crimis war der 11. September 2001 vorgesehen.