»Alles auf Kohle hier und deshalb wird jetzt Kohle gespart: Wer hat noch nicht, wer will noch mal? 10 Schuss 5 Mark!« Die schleimverklebte Stimme des Mannes hinter der Schießbude klang dumpf durch das Mikrophon.
Ansgar ballerte auf die Zielscheiben. Er zielte genau und schoss das Magazin leer.
»Hey Jäger!«, kam es von Shari eher beiläufig. Welches Elixier sich in ihren Magensäften gelöst hatte, es brachte sie wieder gut drauf.
»Voll das Ballerspiel / Zoing /«
»Keine Patrone?«, sie lud das Gewehr nach.
»Einer geht noch / einer geht noch rein…«
»Hasse die Peilung verloren?«
»Ne / alles voll im Visier.«
»Reicht! Baller dat Magazin leer. Gleich is dat Feuerwerk!«
»Quatsch / Texte mich nicht voll.«
»Schluss. Aus. Ende!«, blinzelte ihn Shari an.
»Wat?«
»Hast den Hauptgewinn sicher!« Ansgar fühlte eine Hand an seinem Arm. Er beachtete sie nicht.
»Noch einmal / voll ins Schwarze / Zoing.«
»Hast mich.«
»Bingo!« Shari riss ihm das Gewehr aus der Hand. Nahm ihn in die Arme. Besiegelte das Versprechen mit einem feuchten Kuss. Riss sich abrupt los. Lief voran. Spielte fangen mit ihm. Der junge Ungestüme folgte ihr.
Fortsetzung folgt.
***
Massaker, ein Cranger-Cirmes-Crimi von Barbara Ester und A.J. Weigoni, Krash-Verlag 2001
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In der Reihe Gossenhefte zeigt sich, was passiert, wenn sich literarischer Bodensatz und die Reflexionsmöglichkeiten von populärkulturellen Tugenden nahe genug kommen. Der Essay Perlen des Trash stellt diese Reihe ausführlich vor. Dem Begriff Trash haftet der Hauch der Verruchtheit und des Nonkonformismus an. In Musik, Kunst oder Film gilt Trash als Bewegung, die im Klandestinen stattfindet und an der nur ein exklusiver Kreis nonkonformistischer Aussenseiter partizipiert. Lesen Sie auch das Kollegengespräch von A.J. Weigoni mit dem echten Bastei Lübbe-Autor Dieter Walter. Eine Würdigung von Massaker durch Betty Davis lesen Sie hier. Die Hörfassung unter dem Titel Blutrausch hören Sie in der Reihe MetaPhon. Als Tag für die Vorstellung dieses Cranger-Cirmes-Crimis war der 11. September 2001 vorgesehen.