rotgeschnäbelt
das Schiff meiner Sehnsucht
nimmt mich unter
fittichartige Arme
eine Kindheit
wischt Angst weg
und nicht immer die Flügel
schlagen zwischen Wind und Wind
zwischen Himmel und Himmel
Gesang von Kranichen
als wieder ein Frühling ist
und am Herzen ein Lied nagt
so als Hoffnung
und ich ess nur mehr Lotus
das macht meine Lust
ehrlich!
War mal gepflanzt
bin jetzt gerammt
zwischen Erdstollen und
getaktetes Sein
ziehen Kraniche als Stimmen
im Hinterkopf
und die rauchigen Rücken
der Bücher Träume
immer noch erglänzen Worte Funken
schattig die Wolkenketten
machen einen auf Luft ohne
jemals auszatmen
Puste Puste Frühlingstag
Wellen lachen vielfach
wenn wir uns
wenn wir uns erkennen
und im Schlaf versenken
wie rotgeschnäbelte
Schiffe
***
Weiterführend →
Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie das Schreiben durch das schreibende Analysieren gebrochen wird. Vertiefend zur Lektüre empfohlen, das Kollegengespräch :2= Verweisungszeichen zur Twitteratur von Sophie Reyer und A.J. Weigoni zum Projekt Wortspielhalle. Hören kann man einen Auszug aus der Wortspielhalle in der Reihe MetaPhon.