STE
Was ist in dem grabhaus da passiert
Wieso haben wir uns da verloren?
Wenn ich denk: Wir zwei vereinzeltiert
drei vier zungenschaufeln sieben ohren
RYU
Früher hieß das gründung ursynod
parallellauf in die weltallkälte
zwillingsch doch ob pod ob antipod
wer durchblickt opake regenzelte?
UGU
Wie Du kipptest war ich festes eis
und Du schlangst als wäre ich der faden
Einer schlug gitarre zum verweis
einen schlug die kreisstadt aus der graden
HAH
Keine zukunft hieß es letzter tanz
impros intros und privatmuseen
beißt uns jetzt ins maul der jenseitsschwanz
und kein werkzeug schrauben rauszudrehen
HAN
Weißt Du noch ich saß in Deinem raum
Hungrig war der baum Du kochtest ketten
War ich noch zu weiß für Deinen traum?
Hast sie schwarzgebrannt um sie zu retten
ROP
Alle standen starr Du hast geschaut
Was ich schaute waren Deine fragen
Deinen leib aus ungezähmter haut
Deine spreiten aus julesvernesten sagen
IRB
Wer ist herr von uns und wer ist knecht
fünfzehn jahre ließ ich Dich versanden
fünfzehn jahre diente ich Dir schlecht
und das nein kam unterwegs abhanden
Ein versprechen hielt uns angeschirrt
ein moment und nicht zurückzuspinnen
Einmal hat der irrtum sich verklirrt
und der kirchenköter heult von innen
Ab und zu der stich ist das denn nun
jener schmerz den ich doch spüren müsse
paranoia geht gen morgen dun
marsch aufs reifeis lange toter küsse
***
Zeitgefährten von HEL
Die Zeitgefährten sind zwischen 1977 – 2008 entstanden, es sind Gedichte für Einzelne, Kopf-, Brust- und Kniestücke, Porträts von Freunden, Kollegen, gereimte Rezensionen, Liebesgedichte, Minnesang und Totenreden, aus 33 Jahren und 7 Städten. In diesen Gedichten spürt HEL das Existenzielle im vermeintlich Banalen auf. Er hat es hat es nicht nötig, Fiktion zu erfinden … die Fiktion existiert bereits.
Weiterführend →
Eine Würdigung von HEL findet sich hier. Eine faszinierend langer Briefwechsel zwischen Ulrich Bergmann und HEL findet sich hier. Eine Hörprobe des Autors findet sich auf MetaPhon.