Universalpoesie in der neuen Sammlung Luchterhand

Um einen guten literarischen Geschmack zu entwickeln,
gibt es nur den einen Weg – Lyrik zu lesen.

JOSEPH BRODSKY

Einige Jahre lang war sie von der Bildfläche verschwunden, nach 2000 lebt sie – unter obigem Motto – wieder auf: Die Sammlung Luchterhand meldet sich im Frühling 2001 mit einem spektakulären Neustart zurück in der Welt der Bücher: Mit sechs Lyrikbänden auf einen Schlag macht man unmißverständlich deutlich, daß man wieder da ist. Goethes und Rückerts Pfaden einer in alle Richtungen offenen, nicht an bestimmte Stile und Länder orientierten Weltliteratur bzw. Weltpoesie folgend, setzt man auf so berühmte (und unterschiedliche) nationale und internationale Zugpferde wie Ernst Jandl und Pablo Neruda, moderne Klassiker wie William Butler Yeats und Sergej Jessenin, aber auch Zeitgenossen wie Ulrike Draesner oder Norbert Hummelt, die nach 2000 im Ensemble deutschsprachiger Lyrik ihren Part übernehmen. Als gleichsam universalpoetisch möchte ich die lyrische Ausrichtung bezeichnen, als vornehm zurückhaltend (auf den poetischen Inhalt fokussiert) die Buchgestaltung.
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Weiterführend Ein Essay über den Lyrikvermittler Theo Breuer.

Poesie zählt für KUNO zu den identitäts- und identifikationstiftenden Elementen der Kultur

Poesie zählt für KUNO zu den identitäts- und identifikationstiftenden Elementen einer Kultur, dies bezeugt der Versuch einer poetologischen Positionsbestimmung. Um den Widerstand gegen die gepolsterte Gegenwartslyrik ein wenig anzufachen schickte Wolfgang Schlott dieses  post-dadaistische Manifest. Warum Lyrik wieder in die Zeitungen gehört begründete Walther Stonet, diese Forderung hat nichts an Aktualität verloren. Lesen Sie auch Maximilian Zanders Essay über Lyrik und ein Rückblick auf den Lyrik-Katalog Bundesrepublik. KUNO schätzt den minutiösen Selbstinszenierungsprozess des lyrischen Dichter-Ichs von Ulrich Bergmann in der Reihe Keine Bojen auf hoher See, nur Sterne … und Schwerkraft. Gedanken über das lyrische Schreiben. Lesen Sie ein Porträt über die interdisziplinäre Tätigkeit von Angelika Janz, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier, ein Essay fasst das transmediale ProjektWortspielhallezusammen. Auf KUNO lesen Sie u.a. Rezensionsessays von Holger Benkel über André Schinkel, Ralph PordzikFriederike Mayröcker, Werner Weimar-Mazur, Peter Engstler, Birgitt Lieberwirth, Linda Vilhjálmsdóttir, und A.J. Weigoni. Lesenswert auch die Gratulation von Axel Kutsch durch Markus Peters zum 75. Geburtstag. Nicht zu vergessen eine Empfehlung der kristallklaren Lyrik von Ines Hagemeyer. Diese Betrachtungen versammeln sich in der Tradition von V.O. Stomps, dem Klassiker des Andersseins, dem Bottroper Literaturrocker „Biby“ Wintjes und Hadayatullah Hübsch, dem Urvater des Social-Beat, im KUNO-Online-Archiv. Wir empfehlen für Neulinge als Einstieg in das weite Feld der nonkonformistischen Literatur diesem Hinweis zu folgen.