Nach sieben mageren Jahren
Sollte es doch möglich sein
Daß da ein sogenanntes fettes
Ins Land geht und ich mich
Endlich doch saniere. Zu lange
Schon leb ich von der Hand
In einen Mund, der wider
Jede Vernunft mit einem Grinsen
Auf die Bemühungen derer reagiert
Die nach wie vor in jeden Stiefel
Passen wollen, weil sie glauben
Daß die Moral, die sic mir predigen,
Erst nach dem Fressen kommt.
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Weit davon entfernt als Preussischer Ikarus abzustürzen verfügt Hans Ulrich Prautzsch über eine abgehangene Lässigkeit im Bluesschema. Man mag ihn sich vorstellen, wie er zur blauen Stunde in Cafés und Kneipen sitzt und sich Situationen für spätere Notizen vormerkt. Gesättigt vom Leben kommen diese Gedichte daher. Der Leser begibt sich mit diesen Gedichten an Orte, die von der so genannten Pop-Lyrik nicht aufgesucht wird.
Holger Benkel stellt auf KUNO das „Lyrik Heft 27“, von Hans-Ulrich Prautzsch vor.
KUNO widmet dem Gedicht auch in diesem Jahr den genauen Blick, das aufmerksame, geduldige, ins Denken gedrehte Lesen und Wiederlesen, dies bezeugte auch der Versuch einer poetologischen Positionsbestimmung.