Hinterland ist ein Begriff aus der Humangeographie in verschiedenen Kontexten. Der deutsche Begriff wurde als L’hinterland ins Französische, als El hinterland ins Spanische, als hinterlândia ins Portugiesische und 1888 als The hinterland auch ins Englische übernommen.
Aus dem Hinterland ist ein Buch mit vielen Dimensionen, nach dessen Lektüre niemand mehr behaupten kann, die Lyrik nach 2000 entstehe bei Stubenhockern in muffigen Räumen mit geschlossenen Fenstern und sie sei weder mitreißend noch aufregend. Theo Breuer beweist das Gegenteil. Man muss sich allerdings etwas Mühe machen, um sie auch abseits der vom Feuilleton nur gelegentlich wahrgenommenen Produktion einiger weniger kanonisierter Verlage aufzuspüren. Breuers Buch ist hierbei von großem Wert: Nachschlagewerk (1.470 verzeichnete Personen, 230 Verlage, 50 Zeitschriften), Anthologie (über 600 zitierte Gedichte), Essay (Autoren- und Verlagsporträts), Lexikon (mit umfangreicher Bibliographierung und teilweiser Kommentierung von mehr als 1.000 Lyriktiteln) und Zitatenschatz in einem. Es setzt sich zum Teil aus in den vergangenen Jahren verstreut veröffentlichten und stark überarbeiteten Aufsätzen zusammen und liest sich wie ein spannender Roman oder ein gutes Langgedicht und ist vor allem eins: eine großartige Werbung für die Lyrik! Die unglaubliche Informationsfülle schließt selbst bei Lyrikkennern viele vorhandene Lücken. Besonders an Weiterentwicklung interessierte Einsteiger aber dürften an dem Buch viel Freude haben, weil sie durch dessen Lektüre eine Menge dazulernen und ganz nebenbei zum Insider werden, wenn sie am gelebten Beispiel Breuers unendlich viel über die Lyrik und deren kleine und große Zusammenhänge erfahren.
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Poesie ist das identitätsstiftende Element der Kultur, KUNOs poetologische Positionsbestimmung.