unbezweifelbar: dies ist nicht neu
aber es ist auch noch nicht ueberholt
Bewusstsein er/scheint als Ab
fallprodukt des neuronalen Netzes
es figurieren Botschaften der Nervenzellen &
mœglicherweise taugt Sprache kaum mehr
als Mittel zur Verstændigung
erkennt man bei informationeller Selbst
bestimmung in dem was man sieht =
Welt nicht wieder
læsst sich das Schœpfungsmysterium ueber
die Mœglichkeit des nackten Auge hinaus
mit einem Gedankenuebersetzungsprogramm
wesenstiefer ergruenden =
Biokompatible Neuroimplantate ruesten
Gedæchtnisleistung auf & erzeugen nach der
Gefuehlsabkuehlung neue Sinneswahrnehmungen
> Verabschieden wir uns von der alten Welt &
ihren nicht mehr gueltigen
Gluecks– & Zukunftsversprechen
die Truemmer dieser Welt sind weg
geræumt:
Zeit, Raum & Kœrper erforscht
Elektronik ordnet den empfangenen Frequenzen
ein Muster von Stromimpulsen zu
die analytische Hælfte des Hirns macht schlapp
was bleibt sind rohe Emotionen
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Dichterloh ist in der LYRIKEDITION 2000 erschienen und erhältlich über: info(@)buchmedia.de
Die Rezitation ist erschienen auf Gedichte, Hörbuch von A.J. Weigoni, Edition Das Labor, Mülheim 2015 – Eine Hörprobe aus Dichterloh findet sich hier.
Weiterführend → Das Hörbuch Dichterloh ist im Schuber enthalten, einem Sammlerobjekt, jedes Titelbild ist ein Kunstwerk. KUNO faßt die Stimmen zu dieser verlegerischen Großtat zusammen. Im Rahmen der Publikation des lyrischen Gesamtwerks des Sprechstellers blickt Ulrich Bergmann auf den Mittelteil der Trilogie Letternmusik, Schmauchspuren – eine Todeslitanei, und Dichterloh – Kompositum in vier Akten, zurück. Über den Sinn einer Lesung, eine Reflexion von Weigoni. Last but not least: VerDichtung – Über das Verfertigen von Poesie, ein Essay von A.J. Weigoni in dem er dichtungstheoretisch die poetologischen Grundsätze seines Schaffens beschreibt.