Gegen das Vergessen und das Vergessen des Vergessens

Gegen das Vergessen angeschrieben und dem Verdrängten und latent Wirkenden eine Stimme gegeben

Als Vernetzt am 12. Oktober 1995 in den Kinos startete haben die Wachowski-Brüder wahrscheinlich im Publikum gesessen. Vier Jahre später startete ein Film namens Matrix. Ulrich Bergmann belegt auf KUNO, das diese beiden Filme mehr, als den Hauptdarsteller gemeinsam haben.

Seit dem letzten Jahr gibt Traian Pop im von ihm geleiteten Ludwigsburger Pop Verlag in der Reihe Edition Matrix die Literaturzeitschrift Matrix heraus. Zu den Gründungsmitgliedern gehören Ulrich Bergmann, Francisca Ricinski, Uli Rothfuss, Horst Samson, Dieter Schlesak und Rainer Wedler.

Jährlich erscheinen vier Ausgaben. Die Zeitschrift hat einen jeweiligen Umfang von rund 200 bis 300 Seiten. Aufsatz, Buchbesprechung, Erzählung, Essay, Feature, Gedicht, Interview, Romanauszug, Theaterstück, Übersetzung zu freien Themen bzw. thematischen Schwerpunkten werden in Kapiteln wie Atelier, Debüt, Rezensionen, Zeitgeschichte u. a. vorgestellt und ermöglichen so einen umfassenden Blick auf das zeitgenössische literarische Schaffen von Autoren des deutschen Sprachraums und darüber hinaus. In der Rubrik Die Welt und ihre Dichter werden Autoren aus den verschiedensten Ländern und Sprachgebieten vorgestellt. Schwerpunkte einzelner Ausgaben sind, beispielsweise, die Präsentation rumänendeutscher Schriftsteller wie Johann Lippet, Herta Müller und Horst Samson oder deutschsprachiger Literaten rumänischer Herkunft wie Papi oder Francisca Ricinski. Über die aktuelle, von einem universalen Konzept ausgehende Literatur hinaus widmet sich die Zeitschrift in der Matrix-Ausstellung in jeder Ausgabe einem zeitgenössischen künstlerischen Werk, das u. a. mit mehrfarbigen Abbildungen vorgestellt wird, oder Kunst-Ausstellungen, die in Wort und Bild vorgestellt werden.

 

 

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Matrix, Literaturzeitschrift, herausgegeben von Traian Pop, Ludwigsburg

Weiterführend →

Zu den Gründungsmythen der alten BRD gehört die Nonkonformistische Literatur, lesen Sie dazu auch ein Porträt von V.O. Stomps, dem Klassiker des Andersseins. Kaum jemand hat die Lückenhaftigkeit des Underground so konzequent erzählt wie Ní Gudix und ihre Kritik an der literarischen Alternative ist berechtigt. Ein Porträt von Ní Gudix findet sich hier (und als Leseprobe ihren Hausaffentango). Lesen Sie auch die Erinnerungen an den Bottroper Literaturrocker von Werner Streletz und den Nachruf von Bruno Runzheimer. Zum 100. Geburtstag von Charles Bukowski, eine Doppelbesprechung von Hartmuth Malornys Ruhrgebietsroman Die schwarze Ledertasche. 1989 erscheint Helge Schneiders allererste Schallplatte Seine größten Erfolge, produziert von Helge Schneider und Tom Täger im Tonstudio/Ruhr. Lesen Sie auch das Porträt der einzigartigen Proletendiva aus dem Ruhrgebeat auf KUNO. In einem Kollegengespräch mit Barbara Ester dekonstruiert A.J. Weigoni die Ruhrgebietsromantik. Mit Kersten Flenter und Michael Schönauer gehörte Tom de Toys zum Dreigestirn des deutschen Poetry Slam. Einen Nachruf von Theo Breuer auf den Urvater des Social-Beat finden Sie hier – Sowie selbstverständlich his Masters voice. Und Dr. Stahls kaltgenaue Analyse. – Constanze Schmidt beschreibt den Weg von Proust zu Pulp. Ebenso eindrücklich empfohlen sei Heiner Links Vorwort zum Band Trash-Piloten. Inzwischen hat sich Trash andere Kunstformen erobert, dazu die Aufmerksamkeit einer geneigten Kulturkritik. In der Reihe Gossenhefte zeigt sich, was passiert, wenn sich literarischer Bodensatz und die Reflexionsmöglichkeiten von populärkulturellen Tugenden nahe genug kommen, der Essay Perlen des Trash stellt diese Reihe ausführlich vor. Die KUNO-Redaktion bat A.J. Weigoni um einen Text mit Bezug auf die Mainzer Minpressenmesse (MMPM) und er kramte eine Realsatire aus dem Jahr 1993 heraus, die er für den Mainzer Verleger Jens Neumann geschrieben hat. Jürgen Kipp über die Aufgaben des Mainzer Minipressen-Archives. Ein würdiger Abschluß gelingt Boris Kerenski mit Stimmen aus dem popliterarischen Untergrund.

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