Die Geschichte rechtfertigt, was immer man will. Sie lehrt schlechterdings nichts, denn es gibt nichts, was sich mit ihr nicht beweisen ließe.
Paul Valéry
Paul Valéry war auf der Suche nach dem reinen Geist. Zu Lebzeiten galt er als größter französischer Lyriker seiner Zeit. Durch seine „kristalline Dichtung“ suchte er einen von Gefühlen ungestörten „reinen Geist“. Sein eigentliches Hauptwerk sind aber die postum veröffentlichten Cahiers. Fast täglich und über ein halbes Jahrhundert lang begann er jeden Morgen damit, dass er sich in seine Denkhefte Notizen, Beobachtungen und Einfälle notierte. Sie sind ein einzigartiges Denklaboratorium des modernen Menschen und nicht nur ein Paradebeispiel lebensphilosophischer Selbsttherapie, sondern eine Antwort auf die große Frage: »Was kann ein Mensch?«
Weiterführend → ein Essay über die neue Literaturgattung Twitteratur.
→ Poesie zählt für KUNO weiterhin zu den identitäts- und identifikationstiftenden Elementen einer Kultur, dies bezeugte auch der Versuch einer poetologischen Positionsbestimmung.