Monat: März 2008

Schönheiten des Umgangs

  Schönheiten des Umgangs erst ihren Wert und oft ihr Dasein gibt, verschwindet mit der Furcht.     *** Weiterführend → ein Essay über die neue Literaturgattung Twitteratur. Lesen Sie sowohl den Essay über Jean Paul auf KUNO, als auch feinstes Rezensionsfeuilleton…

Vogelbeobachtung

  Vor zwei Jahren ist KUNO der blaue Vogel „Larry“ zugeflogen. Der Name des Twitter-Vogels geht wahrscheinlich auf den Basketball-Spieler. Larry Bird zurück. Er spielte bei den Boston Celtics – und Twitter-Mitbegründer Biz Stone ist ein Fan des Clubs. Eine…

Einladung bei Emil und Hilde

  Emil isst Gulasch. Hilde nippt Cognac. Der Gast vertilgt einen Kloß. Die werte Gemahlin des Gastes auf Diät, glupscht in die Schüssel beharrlich. Hilde ist die Gattin von Emil. Emil ist Hildes Gemahl.     *** Eine Vorschau auf:…

Pendragon

  Der Dichter weiß und kündet jene Wahrheit, die wesentlicher, genauer und konzentrierter ist als das, was eine zugleich skeptische und leichtgläubige Menge meist als Wahrheit bezeichnet. Der Dichter kann gar nicht anders als die Wahrheit sprechen. Er ist ihr…

In der schummrigeren Ecke der Gesellschaft

  Die hypermodernen Menschen sind den Glauben leid, der ihnen unerreichbare Zukünfte in Aussicht stellt. Sie wissen, dass es keine paradoxiefreie Welt gibt und glauben nicht, dass ihnen die Kunst, die Moral, die Politik oder die Liebe über all das…

World Wide Web • Revisited

  Mit dem Internet werden sämtliche Bereiche demokratisiert, nur die Demokratie selbst nicht.       *** Weiterführend → Bestand die Modernität des Aphorismus bisher in der Operativität, so entspricht diese literarische Form im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit der Denkgenauigkeit…

Die Poesie

  Die Poesie schaltet und waltet mit Schmerz und Kitzel – mit Lust und Unlust – Irrtum und Wahrheit – Gesundheit und Krankheit. Sie mischt alles zu ihrem großen Zwecke – der Erhebung des Menschen über sich selbst.    …

Wegrhythmik

  Jede Stadt hat ihre eigenen Rhythmen, nicht zuletzt erkennbar an der Pflasterung von Straßen und Gehwegen. Im Zuge der Renovierung alter Städte wurde in den sechziger Jahren fast überall in Deutschland das alte Kopfsteinpflaster entfernt, man wollte autotauglich werden,…

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Duck dein Gesicht neben meines ich bin flackernder Wohnort keine Reklame von damals durch den Wort das Tor Mund diesen Körper betreten und es bleibt dabei! *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay…

Das Herz des Motorik-Beats

  Schlagwerker werden unterschätzt. Sie sind einfach da. Beginnend mit unserem Herzschlag, den wir bereits im Mutterleib erfahren. Außerhalb des schützenden Bereichs braucht der Mensch ein Instrument zu rythmischen Klangerzeugung. Begabte Musiker legen sich ein Drumset zu, bei dem sie…

9. Welttag der Poesie

Vorbemerkung der Redaktion: Am 21. März wird jedes Jahr der Welttag der Poesie gefeiert. Er soll an „die Vielfalt des Kulturguts Sprache und an die Bedeutung mündlicher Traditionen erinnern“. Die KUNO-Redaktion empfiehlt an diesem Tag daher Preziosen aus dem Bereich…

Der Mensch

  Wenn aus sich lebt der Mensch und wenn sein Rest sich zeiget, So ists, als wenn ein Tag sich Tagen unterscheidet, Daß ausgezeichnet sich der Mensch zum Reste neiget, Von der Natur getrennt und unbeneidet. Als wie allein ist…

Frühlingsaufgang

  Auf dem Balkon plötzlich Frühlingsaufgang, wir reiben uns die Augenringe. Eine nur ausgedachte Stille liegt über dem Land. Die Sonne sucht auf der Straße nach einem Sieg und findet ein Schlagloch, um sich darin zu gefallen. Der erste Helikopter…

Sehræuber

  Schlichtheit paart sich mit Illusionslosigkeit im Labor der Wunder & Wandlungskræfte geræt Werkexegese zu Detailanalyse:   Zentrum der geregelten Schaulust der erlaubten Enthemmung des forcierten Rausches im   imaginæren Wortkino blættern ungelesenen Bildern nachtræumen … Lesefutter fuer die Projektionsmaschine…

märchen und sagen

… je weiter ich in diesem Studium fortgehe, desto klärer wird mir der Grundsatz: daß kein einziges Wort oder Wörtchen bloß eine Ableitung haben, im Gegenteil jedes hat eine unendliche und unerschöpfliche. Alle Wörter scheinen mir gespaltene und sich spaltende…

VORFRÜHLING

  Die Nacht scharrt mit den Hufen junger Pferde.         Weiterführend → ein Essay über die neue Literaturgattung Twitteratur, sowie ein Recap des Hungertuchpreises. Axel Kutsch erweist sich als Meister der Twitteratur, keines länger als 140 Zeichen! Über…

Strukturen 2

  Weiterführend →  Zum Thema Künstlerbucher in der Werkstattgalerie Der Bogen lesen finden Sie hier einen Essay sowie ein Artikel von J.C. Albers. Vertiefend auch das Kollegengespräch mit Haimo Hieronymus über Material, Medium und Faszination des Werkstoffs Papier. Die bibliophilen Kostbarkeiten…

Dichter

    Kein Dichter gibt einen fertigen Himmel; er stellt nur die Himmelsleiter auf von der schönen Erde.     *** Für Theodor W. Adorno war Eichendorff „kein Dichter der Heimat, sondern des Heimwehs im Sinne des Novalis, dem er…

Übermacht

  Übermacht … der Zweifel beißt hier / Endlich ~die letzte Flamme erloschen / kalt wie die erstarrten Basaltströme im Midian / Jahwe kam aus dem Hala l-Badr   *** Mit seiner micropoetry gelingt es Denis Ullrich eine übernutzte Sprache zu…

Grenzen der Kunst

  Die merkwürdigste Erscheinung ist die selbstgewollte Unfreiheit der Künstler. Alles spezifisch Künstlerische in der Malerei ist heute streng verboten; nur ganz verstohlen und verdeckt dürfen die Maler die künstlerische Note in ihre Bilder einschmuggeln; das Publikum, selbst der Kenner übersieht…

Nicht was wir gelebt haben

  Nicht was wir gelebt haben, ist das Leben, sondern das, was wir erinnern und wie wir es erinnern, um davon zu erzählen. Gabriel García Márquez       Weiterführend → ein Essay über die neue Literaturgattung Twitteratur.

z.b.

  sorgfaltig glatten bitte sinnvoll für alle     *** Spam Poetry von Joanna Lisiak Die Lyrikerin Joanna Lisiak hat aus Spam-Emails Gedichte destilliert. Diese Methode hatte sie in einem komplexeren Umfang bereits bei anderen lyrischen Projekten angewendet, darunter auch…

Zustand

  Zustand, eine Art von Befreiung, gekoppelt mit dem Zwang der Zukunft.       Bereits nachdem Jack Dorsey den ersten Tweet am 21. März 2006 verschickt hatte, war Herrn Nipp klar, das hier etwas Neues entsteht. Von Herrn Nipp…

Sein Blut

  Am liebsten pflückte er meines Glückes Letzte Rose im Maien Und würfe sie in den Rinnstein. Sein Blut plagt ihn. Am liebsten lockte er meiner Seele Zitternden Sonnenstrahl In seine düstre Nächtequal.   Am liebsten griff er mein spielendes…

Atelier Verlag

  Auf die Frage, für wen er schreibe, antwortete Jean Cocteau: „Für die, die auf derselben Wellenlänge sind wie ich.“ Sind Sie – beispielsweise – auf einer Wellenlänge mit Dieter P. Meier Lenz (Mitherausgeber von die horen) oder Pierre Garnier…

Der Bonner Bücherkarren

  Vom barocken Poppelsdorfer Schloss führt die breite Allee vorbei an den wilhelminischen Häusern – in der Mitte die breite und fast einen Kilometer lange Wiese, sie war in der Zeit, als Bonn noch Hauptstadt war, Ort großer Demonstrationen, links…