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Die Stunden verrinnen, ich wollte klagen,
sie haben mich seit vielen Tagen umhergetrieben,
und ich habe nur ein Leben. Vergeben
will ich es, hinbringen in die Schnelle
eines Herzschlags, ich habe doch Flammen
gesehen, und Opfer, habe doch Töne vernommen,
die wie hereinbrechendes Leid
alles Bedenken auslöschten, und Erinnerungen durchziehen
manchmal wie allmächtige Ströme die
Landschaft. Hundertmal hat meine arme
Seele den Tod geliebt, der ihr versagt ist.
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Die Schweizer Schriftstellerin und Journalistin Annemarie Schwarzenbach würde heute ihren 100. Geburtstag feiern. KUNO erinnert an die Autorin mit einem Ausschnitt aus dem Gedichtzyklus „Kongo-Ufer“. Von Lissabon aus reiste Schwarzenbach im April 1941 nach Afrika. Über ihre Schiffsreise nach Léopoldville hat sie noch auf dem Schiff Reportagen verfasst, die in den „Afrikanischen Schriften“ in dem Kapitel „Zwischen den Kontinenten“ veröffentlich wurden. Schwarzenbach reist mit der Absicht nach Afrika, um „über das Leben, und die Fortführung des Krieges in den afrikanischen Kolonien zu schreiben“ und sich, zwar weitab vom europäischen Kriegsgeschehen, politisch auf Seiten der Alliierten zu engagieren.
Weiterführend → Poesie zählt für KUNO weiterhin zu den identitäts- und identifikationstiftenden Elementen einer Kultur, dies bezeugte auch der Versuch einer poetologischen Positionsbestimmung.