Am Ende. Es gibt kein Resümee. Nur der Beginn einer Einsicht, die erhellend über eine Summe von Erfahrungen strahlt.
In diesem Lichte gönnen wir uns eine Pause und beginnen mit einer Erzählung, um unseren Neuanfang in Angriff zu nehmen.
Doch geraten wir mit der Eröffnung der Erzählung bereits in Schwierigkeiten, da wir unseren sprachlichen Einstieg relativieren müssen. Denn wir gewahren in der Bedrohlichkeit der ersten Wörter eine hinreichende Warnung für jeden Leser, sich den weiteren Ausbreitungen näher zu widmen. Wer beschäftigt sich schon gerne mit einem Ende, gleich welchem, und zudem am Anfang?
Gewiss, diese Erzählung beugt sich berichtend über eine Niederlage, doch kann sie ihr durchaus possenhafte Züge abgewinnen. Der Bericht, ein sprachlich stets schweres Gepäck, muss folglich mit ironischen Betrachtungen dergestalt erleichtert werden, dass dem Leser die Beschwernisse des Inhalts durch die Art und Weise ihrer Verpackung den Weg in diese Erzählung nicht verbauen. Nun sind Possen zuweilen derart überdreht, persönliche Berichte über Niederlagen in
ihrer Subjektivität so wenig mitteilenswert, dass sich nur in einer ironischen, distanzierten Verknüpfung beider Umstände für einen möglichen Leser ein Vergnügen einstellen kann. Da sich nunmehr die meisten Dinge des Lebens von verschiedenen Seiten betrachten und auch bewerten lassen, entschieden wir uns, die durchaus ernsthafte Erzählung mit der Leichtigkeit einer augenzwinkernden Begleitung zu schmücken, oder, um es bildhaft auszudrücken, wir feiern auf dem Grab des Scheiterns die Hochzeit unseres Neubeginns. Dieser definiert sich durch seine Niederschrift selbst und im Plural deuten wir gemeinschaftliche Interessen an, die den Erzähler dieser Geschichte mit dem Objekt seiner Erzählung, dem
Künstler Meinen verbinden. Die Erzählung folgt zunächst nur unserem persönlichen Verlangen, dem unentwegten Prozess des Denkens über unsere jeweilige Niederlage einen kreativen Weg ihrer Verarbeitung zu öffnen. Denn unser Denken schlägt aufdringlich an die Wände der Stille, die sich behutsam aber emsig um unser Misslingen errichtet haben und produziert hierbei ein Echo, das vom Morgen in den Abend hallt und am nächsten Tag schon sprachmächtig unser Erwachen erwartet.
Die hiermit verbundenen Gedanken tendieren dabei zur permanenten Ausbreitung; sie sind sozusagen wie streunende Hunde unterwegs. Zuweilen lenken sie sich auch gegenseitig ab und präsentieren uns eine Nachbarin, die uns in ihrem Plaudern von dem eigentlichen Pfad unseres Aufklärungsbemühens ablenken will. Da wir dem Denken grundsätzlich keinen Einhalt gebieten können, wollen wir ihm lediglich eine nachlesbare, also sichtbare Sprachgasse öffnen. Hierin können wir uns durchaus verlaufen, uns während des Laufens aber zugleich über die möglichen Umstände der Niederlage im Klaren werden. Wir heften uns also an die Fersen unserer Gedanken und folgen seinen jeweiligen Richtungen.
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Eine Vorschau auf: Schimpfen, von Peter Meilchen, Edition Das Labor, Linz, Neheim, Mülheim an der Ruhr 2013 – Der Erstauflage ist limitiert und mit einem Stempel versehen.
Weitere Werke sind erhältlich über die Edition Das Labor.