Ein Spötter, ein Dichter, ein Literat – Streu ich der Worte verfängliche Saat.
Hugo Ball, Intermezzo Gesammelte Gedichte. Zürich 1963
es lächelt der See reglos, scheints, liegt das Moor und still, Turmfalk rüttelt Helmut Salzinger
Es gibt täglich zahlreiche Gründe, das Schicksal der Menschen und der Welt zu beweinen, und manch einer tut das ausgiebig und ohne Hoffnung auf Veränderung. Und doch gibt es Momente, in denen die Sonne durch die Wolkendecke bricht – für Sekunden vielleicht bloß – und plötzlich alles ganz anders ist. Diese Momente zu erhaschen nenne ich Lebenskunst. Gestern war ein solcher Augenblick, den ich festhalten und dehnen konnte, so daß er einige Stunden lang anhielt, und heute noch strahlt die Wärme nach, die er auslöste. In einer Sendung von Sibylle Klefinghaus fand ich das von Caroline Hartge und Ralf Zühlke herausgegebene Buch »querFALK. Buch über eine Zeitschrift« (140 Seiten, Broschur, Verlag Peter Engstler, Ostheim/Rhön 2007). Ich hatte mit Caroline Hartge einige Wochen zuvor per Mail überlegt, »querFALK« gegen »Kiesel & Kastanie« zu tauschen. Im November 2007 noch zögernd (ich wollte zunächst möglichst viele Bände des soeben erschienenen Buches verkaufen), entschloß ich mich in den ersten Januartagen 2008, auf den Tausch einzugehen. Und nun kam das Buch – unverlangt und unerwartet – aus einer anderen ganz Richtung. Sibylle Klefinghaus lernte ich am 8. Dezember 2007 in Würselen (in der Nähe von Aachen) bei der Vorstellung des »deutschen Lyrikkalenders« kennen. Ihr Gedichtbuch »ein unbenutztes ohr« kannte ich bereits, hatte es mit Freude gelesen und daraus in »Kiesel & Kastanie« zitiert. Bis gegen vier Uhr in der Früh saßen wir im Anschluß an die berauschende Lyriknacht bei bester Stimmung an Birgit und Christoph Leistens Küchentisch und veränderten die Lyrikwelt. Ich packte »querFALK« aus, wurde sekundenlang vom Titelbild mit dem mächtig wirkenden Falkenkopf in den Bann gezogen, blätterte das großformatige Buch einmal durch, las Don DeLillos »Falling Man« zu Ende, widmete dem außerordentlichen, mächtig beeindruckenden Roman letzte Gedanken bei einer großen Tasse Darjeeling und begann mit der Lektüre von »querFALK«, Dokumentation der von Helmut Salzinger und wechselnden Mitherausgebern edierten Literaturzeitschrift FALK, einem hochinteressanten, originell aufgebauten, lebendigen, im Ton durchgehend sehr persönlichen Buch mit Beiträgen von Eugen Pletsch, Hadayatullah Hübsch, Michael Kellner, Theo Köppen, Thomas Kaiser, Peer Schröder, Sybille Klefinghaus, Klaus Modick, Helmut Höge, Martin Brinkmann, Thomas Nöske und Florian Vetsch, der schreibt: »Helmut Salzinger repräsentierte wie Rolf Dieter Brinkmann, Hubert Fichte, Wolf Wondratschek, Jürgen Ploog oder Hadayatullah Hübsch die erste deutsche Beat Generation; und Salzinger tut dies auf eine ganz besondere Art, baute er doch den ökologischen Ansatz der ursprünglich US-amerikanischen Bewegung in seiner Poesie, seiner autobiographischen und erzählenden Prosa sowie in seinem theoretischen Werk vielfältig und unverwechselbar aus. – Es scheint mir deshalb nicht falsch, Salzinger den deutschen Gary Snyder zu nennen, auch wegen seiner Nähe zur ostasiatischen Philosophie, dem Taoismus und dem Zen-In deinen Augen trieben mal Delphine Thomas Kunst
Was 1977 mit »Das große deutsche Gedichtbuch« begann, 1991 modifiziert und 2000 in »Der Neue Conrady« deutlich erweitert wurde, liegt nun in noch nie dagewesener Bandbreite vor. Der »Conrady« in seiner Gesamtheit ist endgültig eine im wahrsten Sinne des Wortes einmalige Lyrik-Dokumentation, Vater aller Sammelbände, Mutter der Anthologien. Von April bis Juli 2008 erschien nach und nach die nochmals erweiterte repräsentativste und vielfältigste Sammlung deutschsprachiger Lyrik von den Anfängen bis zur Gegenwart: »Lust auf Lauter Lyrik. Der Hör-Flugzeuge. Vorstädte. Schneearme Winter. Nichts, was ich mir merken müsste. Heute aber warf einer eine Scheibe ein, und ich sah mich um.
Brigitte Fuchs
In einer Mail schreibe ich am 24. Oktober 2008 an Brigitte Fuchs: »Gestern erhielt ich gleich zwei Büchersendungen aus der Schweiz. Welch guter Zufall. Die eine war die ungeduldig erwartete ›Poesie Agenda‹ aus Werner Buchers Appenzeller orte-Verlag, die wieder viele gute Seiten hat: ›Ein Wort, ein Buch, ein Autor sind nichts als einzelne Wassertropfen. Alle zusammen ergeben den Strom, der alles hinwegreißt.‹ (Adelbert von Chamisso). Die andere war Ihr überraschendes ›Handbuch des Fliegens‹ – im Züricher Verlag edition 8 erschienen, von dem ich noch nichts gehört habe bislang. Vielen Dank dafür. Wie komme ich zu der Ehre? Ich kannte bislang zwei Gedichte von Ihnen (aus ›Versnetze‹), die ich nun unter den vielen anderen Gedichten im ›Handbuch des Fliegens‹ wiederlese. Etliche Ihrer Gedichte haben mich dort erreicht, wo Gedichte andocken müssen, damit ich sie nicht nur lese, sondern auch an- und aufnehme. Zunehmend, muß ich sagen, der Band nimmt Fahrt auf, wird in der zweiten Hälfte stärker, vor allem dort, wo ich auf die einfachen, guten, klaren Wörter stoße, denen ich immer auf der Spur bin. Das souveräne Herauskitzeln von Ambivalenzen, die formale Beherrschung des Stoffs allein (usw.) bringt es nicht. Die einfachen, guten, klaren Wörter fehlen in manchen zeitgenössischen Gedichtbänden. So habe ich heute morgen das ganze ›Handbuch des Fliegens‹ gern gelesen, und die in Verse gebannten Augenblicke, in denen Banalitäten in Überraschungsmomente umgewandelt werden, halfen spürbar, die nun seit langer Zeit schon anhaltenden Depressionen ein wenig zu dämpfen. Ich freue mich, von Ihnen zu hören, da ich immer gern erfahre, wie Menschen auf mich stoßen und was sie dazu bringt, mir Bücher oder Zeitschriften zuzusenden, was für mich in der Mehrzahl der Fälle eine den Tag verschönernde Sache ist.«even the business of dying must be set aside occasionally
D. A. Powell
Am Samstag, dem 25. Oktober 2008, wagte ich mich nach langer Zeit einmal wieder aus unserem in 545 Metern Höhe gelegenen, in diesen Tagen mit Herbstlaub garnierten, von Amsel und Eichelhäher, Elster und Zaunkönig umschwirrten Haus in Sistig. Es fiel mir alles andere als leicht, den drei Eichhörnchen, die seit mehreren Monaten tagsüber in unserem Garten leben, die Stämme von Walnuß, Blumenesche und Ahorn hinauf- und hinabjagend, Nüsse klaubend und im Erdreich vergrabend, Lebewohl zu sagen, zu sehr habe ich mich daran gewöhnt, ihnen tagtäglich von morgens bis abends immer wieder bei ihrem unermüdlichen emsigen Treiben zuzuschauen, aber mein Sohn Andreas schleppte mich mit tatkräftiger Unterstützung der Eifelbahn über die Stationen Kall · Scheven · Mechernich · Satzvey · Euskirchen · Großbüllesheim · Derkum · Weilerswist · Erftstadt · Kalscheuren · Köln-Süd tatsächlich in die Kölner Südstadt. Dort besuchte ich zunächst Hans Bender, der am 1. Juli 2009 neunzig Jahre alt wird, in der Taubengasse am Zülpicher Platz, anschließend meinen Freund Peter Weber, der sich mit Umzugsplänen nach Köln-Mülheim herumschlägt, in dessen Antiquariat auf dem Mauritiussteinweg in der Nähe des Neumarkts, um abends mit zwei Taschen voll schöner Bücher nach Hause zurückzukehren, darunter Pablo Nerudas »The Book of Questions« (»What does it mean to persist / on the alley of death?«), Federico García Lorcas »Poem of the Deep Song« (»And he was left dead in the streeet, / and with a dagger in his chest, / and nobody knew who he was«) und Glen Baxters Graphic Novel »The Billiard Table Murders« (»Gradually, however, even this idyllic existence begann to pall«) – eine herrliche Lektüre, die mir die Rückfahrt über die eben benannten elf Stationen auf wundersame Weise verkürzte. Mein Hunger auf Bücher erweist sich weiterhin als dermaßen unstillbar, daß ich von – offenbar therapieresistenter – Buchfreßsucht ausgehen muß. »Was« nicht »schlimm ist«. Nachdem ich mich am frühen Morgen so elendmüde fühlte, daß ich mir im Geiste im Nebel des Zülpicher Platzes humorlos die imaginierte schwarze Pistole an die linke Schläfe setzte, gleichzeitig die RDB-Verse flüsternd: »Einen jener klassischen // schwarzen Tangos in Köln, Endes des / Monats August, da der Sommer schon / ganz verstaubt ist, kurz nach Laden / Schluß aus der offenen Tür einer / dunklen Wirtschaft, die einem / Griechen gehört, hören, ist beinahe / ein Wunder: für einen Moment eine / Überraschung, für einen Moment / eine Pause in dieser Straße, / die niemand liebt und atemlos / macht, beim Hindurchgehen. Ich / schrieb das schnell auf, bevor / der Moment in der verfluchten / dunstigen Abgestorbenheit Kölns / wieder erlosch«, wurde mein Tag bereits in jenem Moment und spätestens mit dem Eintritt um fünf vor zehn in die Bendersche Wohnung auf der dritten Etage zunehmend besser. Mit Hans Bender (wir sind seit rund 20 Jahren freundschaftlich verbunden) hatte ich das bislang bemerkenswerteste, intensivste, schönste Treffen überhaupt. Von Minute zu Minute fühlte ich mich wohler, wir gerieten in einen regelrechten Lyrikrausch, bei dem wir einander Gedichte vorlasen, Bender beispielsweise seinen Vierzeiler »Vasco Popa / gab die Antwort // Was mein Gedicht mir bedeutet? / Fragt nicht mich, fragt den Apfelbaum, / warum er Früchte trägt. / Noch besser, beißt hinein!«, den Sie im deutschen Lyrikkalender am 1. Juli 2009 lesen können, neue Bücher einschätzten und ›Spaziergänge‹ in die literarische Vergangenheit machten. Es war wie immer – nur eben noch viel dichter als sonst. Zwischendurch standen wir an Bücherwänden, und Bender drückte mir W. H. Audens zweisprachige »Liebesgedichte« (Insel, Frankfurt am Main 2008), Feridun Zaimoglus Roman »Liebesbrand« (Kiepenheuer & Witsch, Köln 2008) und schließlich, mich sprachlos machend, weshalb ich ihn in den Arm nahm und fest an mich drückte, den Handpressendruck »Ohne Neger« in die Hand, den Brinkmann ihm 1966 schenkte – die Nummer 50 von 150 Exemplaren: »Solche Art Lied // ist nicht immer schön.« Sie können sich vorstellen, wie sehr ich aus dem Häuschen war, bin und morgen noch sein werde.Ein Comicbildchen zeigte, wie jemand Zeichen in eine Steinplatte schlug, und eine Fotografie zeigte eine Schreibmaschine.
Rolf Dieter Brinkmann
In einer der Mails, die ich am Abend nach der Rückkehr aus Köln lese, macht Karl Otto Conrady auf den Aufsatz »Pop und danach. Rolf Dieter Brinkmanns Lyrik in ihrem Dilemma« aufmerksam, der im August 2008 in der germanistischen Zeitschrift »Wirkendes Wort« erschien. »Dilemma«, denke ich, welches »Dilemma«? Das erste Dilemma, das ich hier erkenne, ist der Zusammenhang, der – mal wieder – zwischen Pop und Brinkmann hergestellt wird: »Pop, like most art historical labels, is a convenience for critics and historians but an irrelevance and an irritant for most of the artists to whom it has been supplied.« (Marco Livingstone) Zu Beginn des Aufsatzes heißt es, Brinkmann (1940-1975) sei mehrfach zur »Galionsfigur seiner Generation« geworden und mittlerweile aus dem Blickfeld verschwunden: »Abgesehen vom Kultstatus in einer kleinen Fangemeinde genießt sein Werk heute den Bekanntheitsgrad eines Geheimtipps.« Hinter »Fangemeinde« die Fußnote 3, in der es heißt: »Besonders distanzlos: Theo Breuer, ›Was Neues im Westen oder Brinkmann macht weiter‹, in: ›Aus dem Hinterland. Lyrik nach 2000‹.« In einer renommierten Zeitschrift wie »Wirkendes Wort« diese Fehlinformation zu verbreiten ist nicht besonders rühmlich: »Man könnte solchen Unsinn ignorieren, wenn er nicht in einem angesehenen Fachblatt für Germanisten publiziert worden wäre und somit zur Meinungsbildung von Menschen beiträgt, die das geistige Niveau junger Leute erheblich mitbestimmen.« (Axel Kutsch) Es tut Brinkmanns weiterhinweithin wirkenden Wörtern allerdings auch keinerlei Abbruch: »Massenhafte Verbreitung finden einige der Gedichte (darunter »Die Orangensaftmaschine« und »Einen jener klassischen«) durch Abdruck und Interpretation in Lesebüchern für den Schulgebrauch.« (Gunter Geduldig) Davon abgesehen, daß mein hemmungslos auf Tuchfühlung bedachter In-Fight-Stil nicht seine Sache zu sein scheint, sprechen einige in dieser Stunde zusammengetragene Fakten zu Brinkmann eine etwas andere Sprache als Dieter Liewerscheidts verworrene Auslassung. Allein die Auflagenhöhe von Brinkmanns lyrischem Hauptwerk, dem erratischen Block »Westwärts 1 & 2«, erstmals 1975 bei Rowohlt erschienen und 2005 in der ursprünglich von Brinkmann intendierten, deutlich erweiterten Fassung neu herausgegeben, liegt mit bislang insgesamt 22.000 Exemplaren weit über den üblichen 100, 200 oder 500 Exemplaren, mit denen sich auch ein großer Verlag wie Suhrkamp bei den Lyriktiteln herumschlagen muß. Der umfangreiche Band »Standphotos« (1980), der Brinkmanns neun Lyriktitel der Jahre 1962 bis 1970 versammelt, ist ebenfalls vieltausendfach verkauft worden und weiterhin lieferbar (gäbe es keine Nachfrage, wäre er wohl längst im Modernen Antiquariat gelandet). Unvollständige Liste aktueller RDB-Rezeption, in der Brinkmanns Poesie unaufhörlich ihre lebendige Rolle spielt: der 2008 auch im WDR gezeigte Kinofilm »Brinkmanns Zorn« von 2006 (auch als DVD erhältlich – mit Director’s Cut), die fünfteilige Audio-CD-Sammlung »Wörter Sex Schnitt« von 2005 – mit dem Mitschnitt von Brinkmanns letzter, das Publikum mitreißender Lesung beim Cambridge Poetry Festival 1975, wenige Tage vor dem Unfalltod in London, 2008 das Theaterstück Westwärts im Theater Bonn und Maxim Gorki Theater Berlin sowie bei der Ruhr-Triennale in Gladbeck, RDB-Ausstellungen (Köln 2006, Bremen 2006, Vechta 2008), Radiobeiträge: »Brinkmann. Westwärts 1 & 2« (Deutschlandradio 2005), »Die Wörter sind böse« (Hessischer Rundfunk 2004), »Ich kann nur sprechen, wenn mir etwas nicht gefällt« (Deutschlandfunk 2003), zahlreiche bis 2008 in regelmäßigen Abständen erscheinende Monographien (die aktuellste wird unten vorgestellt), Artikel, Features und Essays in Zeitungen, Fachzeitschriften und im Internet, Lyrik-Seminare an Hochschulen wie Jena oder Köln – meine Tochter Anna hielt im Wintersemester 2008/09 ein Referat über Brinkmanns Polemik »Ich hasse alte Dichter«, unzählige Echos / Allusionen in Gedichten, Essays, Rezensionen bekannter und weniger bekannter Autoren verschiedenster Herkunft und Generation – ich benenne exemplarisch: Paulus Böhmer, Jan Volker Röhnert, Joachim Sartorius und Gerrit Wustmann (mit der gelungenen Hommage »engelbertstr 65, köln / @ rdb«, das ich in »Der deutsche Lyrikkalender 2009« lese). In Röhnerts Beitrag »Rolf Dieter Brinkmann«, nachzublättern auf den Seiten 594 bis 612 in dem von Ursula Heukenkamp und Peter Geist herausgegeben Band »Deutschsprachige Lyriker des 20. Jahrhunderts« (Erich Schmidt Verlag, Berlin 2006), lese ich: »Auf eine Weise jedoch haben die Gedichte Brinkmanns auch nach dem Tod ihres Schöpfers ›weitergemacht‹: Beim Leserpublikum und einer Vielzahl von Lyrikern, die sich von Brinkmann zu – mehr oder weniger gelungenen – eigenen Versuchen inspirieren ließen. Seine Anregungen scheinen jeweils dort am fruchtbarsten aufgehoben zu sein, wo sie innerhalb eines wiederum selbständigen Dichtungsentwurfs neue Gestalt gewinnen. Etwa für den ›Kaddish‹-Zyklus von Brinkmanns Generationskollegen Paulus Böhmer, die Lyrik der rumäniendeutschen Dichter Werner Söllner (›Kopfland. Passagen‹) oder Richard Wagner (›Hotel California‹) ist Brinkmanns Poesie ein fester Bezugspunkt, aber auch für das Selbstverständnis ostdeutscher Lyriker wie Uwe Kolbe, Thomas Böhme oder Michael Wüstefeld spielt Brinkmann eine wichtige Rolle; auch aus den frühen Gedichtbänden Thomas Klings ›geschmacksverstärker‹ und aus Durs Grünbein ›Grauzone morgens‹ ist Brinkmanns Stimme herauszuhören.« Auch die Lyrikanthologien sprechen eine eindeutige Sprache: In sämtlichen repräsentativen Sammlungen ist Brinkmann seit Jahrzehnten selbstverständlich vertreten. In »Der Große Conrady« (2008) verteilen sich die Gedichte ebenso über mehrere Seiten wie in »Reclams großem Buch der deutschen Gedichte« (2007) oder »Das deutsche Gedicht« (2005), wobei die Herausgeber augenscheinlich darauf geachtet haben, jeweils andere Gedichte aus der großen Zahl der besonders gelungenen Brinkmannschen Gedichte auszuwählen. In »LUFTFRACHT. Internationale Poesie 1940 bis 1990« (Eichborn, Frankfurt am Main 1991) entschied sich Harald Hartung für diese 13 Autoren aus dem deutschen Sprachraum: Ingeborg Bachmann, Jürgen Becker, Gottfried Benn, Bertolt Brecht, Rolf Dieter Brinkmann, Paul Celan, Günter Eich, Hans Magnus Enzensberger, Erich Fried, Ernst Jandl, Günter Kunert, Oskar Pastior, Rainer Maria Rilke und Immanuel Weißglas. Das Register der von Gunter Geduldig und Claudia Wehebrink zusammengetragenen »Bibliographie Rolf Dieter Brinkmann« (Aisthesis, Bielefeld 1997) liest sich wie ein »Who is Who« der deutschen Gegenwartsliteratur. Seit 1997 stelle ich in »Meine Bibliographie Rolf Dieter Brinkmann« zusätzlich all das zusammen, was mir an Neuem von und über Rolf Dieter Brinkmann in die Finger gerät. Bis heute sind auf diese Weise mehrere hundert Einträge zusammengekommen. Ist in der niederrheinischen Tiefebene bekannt, wie tiefgreifend Brinkmanns Lyrik als westdeutsche Ausnahmeerscheinung in der DDR rezipiert wurde? 1986 erschien bei »Volk und Welt« der über 200 Seiten starke Auswahlband »Rolltreppen im August«, den kaum ein ostdeutscher Lyriker bzw. Lyrikleser nicht gelesen haben dürfte. Jeder, mit dem ich bei meinen drei Lesungen in Ostdeutschland Anfang der 90er Jahre sprach, kannte – selbstverständlich – Brinkmann. (Das entsprechende Heiner-Müller-Zitat bringt es auf den Punkt.) Im August 2008 erschien in der »edition text + kritik« die durchgängig illustrierte (collagierte), von Karl-Eckhard Carius und anderen besorgte, 192 Seiten umfassende Monographie »Brinkmann. Schnitte im Atemschutz« in einer sehr außergewöhnlichen, attraktiven Gestaltung (u.a. mit zahlreichen Photos von Brigitte Friedrich). Darin lese ich eine Reihe ergiebiger Beiträge, von denen mich die von Ralf-Rainer Rygulla, Jörg Schröder, Michael Töteberg und Dieter Wellershoff am meisten interessieren. Der Lyriker und Literaturwissenschaftler Jan Volker Röhnert, dessen »Metropolen« (Edition Lyrik Kabinett, Hanser, München 2007) zu den von der jungen Generation in Deutschland seit 2000 veröffentlichten Gedichtbüchern gehört, die am stärksten meine Aufmerksamkeit erregten, bringt es auf den Punkt: »Brinkmanns Poesie ist zeitlos geworden, weil sie genauso wie Baudelaires sich bedingungslos ihrer unmittelbaren Gegenwart auslieferte. Die Dignität scheinbar banaler, alltäglicher Objekte, die das audiovisuelle Raster unserer synthetischen Umwelt ausmachen – Nylonstrumpfhosen, Vinylplatten, Gitarrenverstärker, Hochglanzblätter, Make-up, Kinoleinwände … –, hat er entdeckt und auf unverwechselbare Weise poetisch transformiert.« Brinkmann wirkt weiter. Die Literaturgeschichte geht weiter. Ich mache weiter – und treffe auf der nächsten Station einen weiteren lebenden Toten:Ein Gedicht entsteht überhaupt sehr selten – ein Gedicht wird gemacht Gottfried Benn Gedichte sind momentane Phantasien Rolf Dieter Brinkmann
Düren ist der Hauptort des rheinländischen Kreises, in dem ich 1956 in Bürvenich geboren wurde. Wann immer ich das Wort ›Düren‹ höre, weckt es Erinnerungen, die bis in die früheste Kindheit am Ende der 50er Jahre zurückreichen. Erinnerungen an zugleich ruhig-behagliche, aber auch aufregende Ferientage bei den Dürener Verwandten Anni, Martin und Hans-Jürgen Baum in deren gemütlicher Kleinwohnung im großen, grauen Mietshaus mit kaltem, nach Putzmittel riechendem, stets blitzblankem Treppenhaus und weißlackierten Wohnungstüren mit Spion. Ich sehe Lichterglanz, stehe auf Rolltreppen im Dezember, die kilometerlangen Ausfallstraßen sind gesäumt von bleiernen Fassaden mit Hunderten knorpeliger Einschußlöcher und glaslosen Fenstern, rote, gelbe, grüne Ampeln blinken mich an, ich gehe über Zebrastreifen und staune über den unaufhörlichen, mich keineswegs erschreckenden Verkehr, wie ich ihn nicht kenne aus Bürvenich, dem hinterländischen Nest, dessen Bauernhoflärm und Schweinestallgestank ich früh schon sehr abscheulich finde. Am 28. September 2008 wandern meine Frau Birgit und ich von Sistig durch den Wald über die Sistiger Heide in das fünf Kilometer entfernte Dörfchen Broich, wo zwei Wochen lang die Kulturtage »Menschen in Broich 2008. Literatur, Kunst, Musik, Theater« stattfinden, in deren Verlauf ich am 29. September im Sägewerk eine Lyriklesung gestalte. Wir lauschen eine gute Stunde lang den »Vexations«, einem Klavierstück von Erik Satie mit 840 Wiederholungen, rund sechsundzwanzig Stunden lang von zehn Pianisten gespielt. Auf dem Heimweg im strömenden Regen hallen in unmittelbarer Nähe Schüsse durch den Wald. Am Wegesrand sehen wir mehrere grüne Jeeps stehen, einen mit dem Kennzeichen DN. Da sind sie wieder, die Einschußlöcher aus der Kindheit. Wir geben Fersengeld. In Wikipedia lese ich: »Am 16. November 1944 wurde Düren durch den schwersten und verheerendsten von insgesamt 51 Luftangriffen der Alliierten völlig zerstört. Ungefähr 22.000 Menschen lebten zu jener Zeit noch in der Stadt, von denen 3.106 im Bombenhagel starben: 2.392 Dürener Bürger, 394 auswärtige Personen, 220 Soldaten und 100 Unbekannte. Nur wenige Gebäude blieben unversehrt. Mit 99,2 % zerstörten Wohnungen war Düren die am stärksten betroffene Stadt Deutschlands. Rund 1,6 Millionen Kubikmeter Trümmer bedeckten den Dürener Boden. Das Leben in den Ruinen war nicht mehr möglich. Die überlebenden Dürener mußten ihre Heimat verlassen und wurden nach Mitteldeutschland evakuiert, nur vier Menschen blieben in der Stadt.« Am 29. November 2008 findet in Düren zum zweitenmal nach 2006 die »Lange Nacht der Poesie« statt: Gomringer und Gustafsson gehören zu den Geladenen. Düren und Lyrik – das paßt überhaupt nicht zusammen. So ist es um so erfreulicher, daß diese nach dem Krieg so totgebaute Großstadt von mittlerweile über 100.000 Einwohnern Knall auf Fall Gedichte präsentiert. Seit Wochen rumort es. Ich spüre: Ein Gedicht ist im Entstehen, in dem das Wort ›Düren‹ eine Rolle spielt. Die Namen der zehn Stationen, die ich mit dem rumpelnden Postbus auf der zwanzig Kilometer langen Strecke hinter mich bringen mußte, sollen darin eine Rolle spielen: Bürvenich · Eppenich · Wollersheim · Embken · Ginnick · Froitzheim · Frangenheim · Soller · Stockheim · Düren, dazu die zehnstöckigen Hochhausblöcke, in denen belgische Soldaten mit ihren Familien wohnten, die nicht enden wollenden grauen, dunkelgrauen Hausfassaden. Nachdem Axel Kutsch mir am Abend des 22. November 2008 in einer Mail mitteilt, daß er eine Karte für die lange Lyriknacht in Düren reserviert hat, rutscht das Gedicht, aus dessen Fugen und Furchen die Rheinländer Michael Lentz, Axel Kutsch, Thomas Kling und Joseph Beuys hervorlugen, am verschneiten Morgen des 23. November 2008 heraus. Es kommt also ganz anders, wird in den folgenden Stunden bearbeitet, als letztes Gedicht in »Wortlos und andere Gedichte« (Silver Horse Edition, Marklkofen 2009) eingefügt und ist gleichsam die vorletzte Station dieser kleinen lyrischen Kreuz- und Querreise im Dezember 2008:leute halten auch in düren heute und in letzten tagen morsche türen leere fenster sehr geschlossen noch wird · nicht einmal · mit pfeffer · geschossen jedenfalls nicht hier draußen im revier [wespen bleischwer hinter borken] bei schneefall treiben wir zwischen eggen forken walzen liegt ein hase mit der nase fett im dreck wir – – – nichts wie · wegEin Wort für Gottfried Benn Ein Wort Rotwein Mario Dütsch
Auch 2008 wurden wieder 1.200 und mehr Lyriktitel im deutschen Sprachraum veröffentlicht. 120 davon brachte der Postbote von Januar bis Dezember ins Haus. Eine kleine Auswahl von 24 Gedichtbüchern, Sammelbänden und Zeitschriften vermittelt exemplarisch die Vielgestaltigkeit der Lyrik: Während Mario Dütsch in seinem Anagrammgedicht mit einem einzigen Wort aus der Tiefe des norddeutschen Sprachraums kommt, läßt Günter Vallaster es »Hinter dem Buchstabenzaun« krachen, indem er uns an s/einem komplex-komplizierten lyr(typ)ischen Wiener Tagesablauf teilhaben läßt, der von »aufgewache« über rund 120 Stationen punktgenau bei »augenaufbildschirmgerichte« landet. Daß wir von Hölderlin nicht loskommen, was gut ist, demonstriert Urs Allemanns Gedichtbuch »im kinde schwirren die ahnen« (Urs Engeler Editor 2008), auf das ich genauso gern näher eingegangen wäre wie auf Tina Strohekers »Was vor Augen liegt« (Klöpfer & Meyer 2008) oder Bert Papenfuß‘ »RUMBALOTTE CONTINUA«, dessen weltumspannende 5. Folge 2008 im Verlag Peter Engster erschien. »Kürschners Deutscher Literaturkalender 2008/2009« stellt über 12.000 Autorinnen und Autoren bibliographisch vor: »ogottogott«. In Michael Krügers farbenfroh daherkommenden »Reden und Einwürfe« lese ich in der »Rede des Chaotikers«: »Ich muß mich ganz kurz fassen, / um mich nicht zu verlieren. / Wo war ich stehengeblieben?«. Gespannt bin ich auf Gerhard Falkners »Hölderlin Reparatur« (Berlin Verlag 2008), Franz Hodjaks »Die Faszination eines Tages, den es nicht gibt« (Verlag Ralf Liebe 2008) und Thomas Kunsts »Estemaga« (Edition Rugerup 2008), Gedichtbücher, die ganz oben auf dem Wunschzettel stehen. »Kokoko« nenne ich dieses Amalgam aus Kollaborations-, Kommunikations- und Korrespondenzlust, das mich weiterhin antreibt, an durchlässigen Netzwerken mitzuknüpfen, die vor dem unfreiwilligen Fall bewahren und das Unterwegssein ins Offene fördern. Luftig- und Leichtigkeit (bei aller Schwere), Wort und Spiel (bei allem Ernst), Sound und Rhythmus (bei aller Ungebundenheit), Temperament und Schwingung (bei aller Trauer) gehören zu den wesentlichen Faktoren, denen ich in ernstgemeinten Gedichten mit Pfiff und aller ART auf der Spur bin und die in den Ihnen in »Lyrikstationen 2008« ans Herz gelegten Büchern oft gefunden habe. Gedichte sind nicht an Raum und Zeit gebunden. Sie fliegen zu uns von »Überallher« und tragen uns nach »Überallhin«. Und keine Bange: Garten, Wald und Fußballtennis (vom Schneeschippen ganz zu schweigen) üben in meinem Dasein hier in Sistig im Nationalpark Eifel weiterhin die Faszination aus, die nötig ist, den Arsch immer wieder hochzukriegen: »You’ve got to stand up to live before you sit down to write.« (W. H. Auden) Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern lebensfrohe Lektüretage und schöne Schwingungen zwischen den Zeilen.Der Romancier ißt sich rund und satt. Der Lyriker kaut sein Lorbeerblatt
Axel Kutsch
* * *
Weiterführend → Ein Essay über den Lyrikvermittler Theo Breuer.
→ Poesie zählt für KUNO zu den identitäts- und identifikationstiftenden Elementen einer Kultur, dies bezeugt der Versuch einer poetologischen Positionsbestimmung. Um den Widerstand gegen die gepolsterte Gegenwartslyrik ein wenig anzufachen schickte Wolfgang Schlott dieses post-dadaistische Manifest. Warum Lyrik wieder in die Zeitungen gehört begründete Walther Stonet, diese Forderung hat nichts an Aktualität verloren. Lesen Sie auch Maximilian Zanders Essay über Lyrik und ein Rückblick auf den Lyrik-Katalog Bundesrepublik. KUNO schätzt den minutiösen Selbstinszenierungsprozess des lyrischen Dichter-Ichs von Ulrich Bergmann in der Reihe Keine Bojen auf hoher See, nur Sterne … und Schwerkraft. Gedanken über das lyrische Schreiben. Lesen Sie ein Porträt über die interdisziplinäre Tätigkeit von Angelika Janz, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier, ein Essay fasst das transmediale Projekt „Wortspielhalle“ zusammen. Auf KUNO lesen Sie u.a. Rezensionsessays von Holger Benkel über André Schinkel, Ralph Pordzik, Friederike Mayröcker, Werner Weimar-Mazur, Peter Engstler, Birgitt Lieberwirth, Linda Vilhjálmsdóttir, und A.J. Weigoni. Lesenswert auch die Gratulation von Axel Kutsch durch Markus Peters zum 75. Geburtstag. Nicht zu vergessen eine Empfehlung der kristallklaren Lyrik von Ines Hagemeyer. Diese Betrachtungen versammeln sich in der Tradition von V.O. Stomps, dem Klassiker des Andersseins, dem Bottroper Literaturrocker „Biby“ Wintjes und Hadayatullah Hübsch, dem Urvater des Social-Beat, im KUNO-Online-Archiv. Wir empfehlen für Neulinge als Einstieg in das weite Feld der nonkonformistischen Literatur diesem Hinweis zu folgen.
1 Michael Arenz, »Anweisungen für die vorletzten Tage. Poeme«, 42 Seiten, geheftete Broschur, Silver Horse Edition, Marklkofen 2008. 2 Paul Boldt, »Der Wind schweigt weit. Ausgewählte Gedichte«, Nachwort von Peter Härtling, farbige Photographien von Annette Kühn, 74 Seiten, Broschur, Christian Lux Verlag, Wiesbaden 2008. 3 Theo Breuer (Hg.), »YE N° 13. Keine Eile«, Gedichte und Bilder von Manfred Enzensperger, Marianne Glaßer, Karl-Friedrich Hacker, Simone Heembrock, Klara Hurková, Sibylle Klefinghaus, Axel Kutsch, Christoph Leisten, Swantje Lichtenstein, Britta Maletz, Bilqis Naz, Jürgen Nendza, Jutta Over, Andreas Noga, Heike Smets, Jürgen Völkert-Marten und Christoph Wenzel, Kunstschachtel mit 62 Blättern, Edition YE, Sistig/Eifel 2008. 4 Werner Bucher, »orte. Schweizer Literaturzeitschrift«, 156. Ausgabe: Die Liebe sitzt in der Sonne, Liebesgedichte von Carlos Drummond de Andrade, Ingeborg Bachmann, Beat Brechbühl, Ursula Krechel, Kurt Marti, Andreas Noga, Frank O’Hara, Cesare Pavese, Sylvia Plath, Kurt Schwitters, Christian Uetz, Jürgen Völkert-Marten u.v.a., 72 Seiten, geheftete Broschur, orte-Verlag, CH-Oberegg 2008. 5 Werner Bucher, »Poesie Agenda 2009«, Gedichte, Bilder, literarische Notizen von Gudrun Arndt bis Annemarie Zornack, 256 Seiten, Broschur, orte-Verlag, CH-Oberegg 2008. 6 Christoph Buchwald und Ulf Stolterfoht (Hg.), »Jahrbuch der Lyrik 2008«, Gedichte von Monica Adolph, Nora Bossong, Heinz Czechowski, Anne Dorn, Michaela Eichwald, Tobias Falberg, Alexander Gumz, Sonja Harter, Manfred Jendryschik, Axel Kutsch, Benedikt Ledebur, Christoph Meckel, Jürgen Nendza, Jutta Over, Ronald Pohl, Bertram Reinecke, Vera Schindler-Wunderlich, Hans Thill, Wolfgang Utschik, Florian Voß, Katja Winkler, Martin Zingg u.v.a., 222 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag, Lesebändchen, S. Fischer, Frankfurt am Main 2008. 7 Karl-Eckhard Carius (Hg.), »Brinkmann. Schnitte im Atemschutz«, unter Mitwirkung von Wilfried Kürschner und Olaf Selg, Beiträge von Bazon Brock, Brigitte Friedrich, Jan Volker Röhnert, Teresa Salema, Jörg Schröder, Michael Töteberg, Richard Wagner u.a., zahlreiche Abbildungen, 192 Seiten, edition text + kritik im Richard Boorberg Verlag, München 2008. 8 Karl Otto Conrady (Hg.), »Der Große Conrady. Das Buch deutscher Gedichte. Von den Anfängen bis zur Gegenwart«, Vorworte zur neuen Ausgabe und zur Ausgabe von 2000 von Karl Otto Conrady, 1380 Seiten, Leinen, Schuber, zwei Lesebändchen, Artemis & Winkler, Düsseldorf 2008. 9 Mario Dütsch, »Utopieoase Autopoesie. 66 Anagrammgedichte«, mit mehrfarbigen originalen Linolschnitten von Karl-Friedrich Hacker und einem Nachwort von Theo Amicus, 107 Seiten, leinengebundenes Künstlerbuch, Bleisatz, Handsatz und -bindung, Footura black edition, Itzehoe 2008. 10 Walter Helmut Fritz, »Herzschlag. Die Liebesgedichte«, 117 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag, Hoffmann & Campe, Hamburg 2008. 11 Brigitte Fuchs, »Handbuch des Fliegens«, Gedichte, 175 Seiten, Hardcover mit Lesebändchen, edition 8, Zürich 2008. 12 Claudia Gabler, »Die kleinen Raubtiere unter ihrem Pelz«, Gedichte, 56 Seiten, Taschenbuch, Rimbaud, Aachen 2008. 13 Rainer Maria Gerhardt, »Umkreisung. Das Gesamtwerk«, herausgegeben von Uwe Pörksen in Zusammenarbeit mit Franz Josef Knape und Yong-Mi Quester, 544 Seiten, Leinen mit Schutzumschlag, drei Faksimile-Heften der Zeitschrift Fragmente, Papphülse, Wallstein, Göttingen 2007. 14 Karl Friedrich Hacker (Hg.), el mail Tao. International Journal on Mail Art History Today, Künstlerzeitschrift, 61. Jahrgang, mit (mehrfarbigen) Beiträgen von Carla Bertola, Hendrik Liersch, Pete Spence u.a., 60 unpaginierte Blätter, edition bauwagen, Itzehoe 2008. 15 Caroline Hartge, »Wilde Brombeeren«, Gedichte, 54 Seiten, geheftete Broschüre, Verlag Peter Engstler, Ostheim/Rhön 2008. 16 Andreas Heidtmann (Hg.), »poet. Das Magazin des Poetenladens«, 5. Ausgabe, mit Gedichten von Andreas Altmann, Dominik Dombrowski, Sylvia Geist, Synke Köhler, Swantje Lichtenstein u.a., Poetenladen, Leipzig 2008. 17 Michael Krüger, »Reden und Einwürfe«, 110 Seiten, Hardcover, Insel Verlag, Frankfurt am Main und Leipzig 2008. 18 Axel Kutsch (Hg.), »Versnetze. Das große Buch der neuen deutschen Lyrik«, Gedichte von Andreas Altmann, Hans Bender, Crauss, Ulrike Draesner, Hans Eichhorn, Gerhard Falkner, Harald Gröhler, Franz Hodjak, Felix Philipp Ingold, Gerhard Jaschke, Thomas Kunst, Christoph Leisten, Frank Milautzcki, Jürgen Nendza, Irmhild Oberthür, Markus Peters, Hendrik Rost, Vera Schindler, Gabriele Trinckler, Günter Ullmann, Jürgen Völkert-Marten, A. J. Weigoni, Maximilian Zander u.v.a.; 328 Seiten, Broschur; Verlag Ralf Liebe, Weilerswist 2008. 19 Hartwig Mauritz, »biotope«, Gedichte, 56 Seiten, Broschur, Lyrikedition 2000, München 2008. 20 Frank Milautzcki (Hg.), »Das Zweite Bein«, Literaturzeitschrift, 4. Ausgabe, Sonderausgabe mit Buchvorstellungen, 64 Seiten, Broschur, eingeklebte Original-Kunstpostkarte, Verlag im Proberaum 3, Klingenberg 2008. 21 Shafiq Naz (Hg.), »Der deutsche Lyrikkalender 2009. Jeder Tag ein Gedicht«, 365 Gedichte vom Mittelalter bis ins 21. Jahrhundert, 410 Seiten, Spiralbindung, Alhambra Publishing, B-Bertem 2008. 22 Jürgen Nendza, »Die Rotation des Kolibris«, Gedichte, 64 Seiten, Hardcover, Verlag Ralf Liebe, Weilerswist 2008. 23 Traian Pop (Hg.), »Matrix. Zeitschrift für Literatur und Kunst«, Ausgabe 14, Gedichte von Bob Hicok, Josef Hrubý, Francisca Ricinski u.a., 118 Seiten, Broschur, Pop, Ludwigsburg 2008. 24 Günter Vallaster, »Hinter dem Buchstabenzaun. Extended Versions«, Gedichte mit Transformationen von Ilse Kilic und einem Vorwort von Fritz Widhalm, 88 Seiten, Broschur, edition ch, Wien 2008.