Zum Tod von Elfriede Gerstl
Eine Gemeindewohnung
hast Du nicht bekommen,
dafür jetzt ein Ehrengrab
am Zentralfriedhof in Wien.
Deine Gedichte, wenn Du sie last,
schwebten wie Seide durch die Luft.
Voll Leichtigkeit war die Schwere
Deines Lebens in Deiner Literatur.
Dein augenzwinkernder Humor
näherte sich nie dem Spott,
Sarkasmus und Zynismus
waren Dir sowieso fremd.
Vor vielen Jahrzehnten haben wir
in der „Schindler-Bar“ in Innsbruck
bei einer der Jugendkulturwochen
begeistert Boogie Woogie getanzt.
Jung waren wir damals, so jung,
und vielleicht auch unbeschwert;
das würdest du heute sagen,
denn das war Deine Diktion.
Du bist dein ganzes Leben
so geblieben, schwerelos
wie eine blaue Libelle,
wie ohne ein Gewicht.
Wenn wir aufeinander trafen,
meist zufällig da oder dort,
dann sagtest du stets lächelnd:
„Guten Tag, wie geht es Dir?“
Das werde ich vermissen;
das ist gestorben mit Dir.
Jetzt flieg durch alle Himmel
hinein in die Unendlichkeit!
Das wünsch’ ich Dir
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KUNO schätzt dieses Geflecht aus Perspektiven und Eindrücken. Weitere Auskünfte gibt der Peter Paul Wiplinger im Epilog zu den Schriftstellerbegegnungen.