Man belügt mich mit der gleichen Vehemenz, wie man einem jungen Köter das Pinkeln vor dem Haus angewöhnt. Ich gehöre zur Masse der gesichtslosen kleinen Schnüffler, abhängig davon, wie entschlossen ich bin.
Er trinkt gerne Rum mit Ananassaft. Er ist Privatdetektiv der untersten Klasse. Harald Nitrowski observiert fremd gehende Ehepaare. Seine Honorare sind mickrig. Dann wird er von einem Immobilienmakler beauftragt und die Spur führt quer durch das Dortmunder Rotlichtmillieu, die Prostitution, den Menschenhandel – bis hin nach Thailand. Denn der mysteriöse Asiat hält ihn in Atem… Hartmuth Malorny begibt sich auf den Spuren von Sam Spade.
Der Privatdetektiv Harald Nitrowski über seinen ursprünglichen Berufswunsch:
Als Kapitän, so dachte ich im Jugendalter, bringt man die Maschine in die Luft, schaltet den Flugpiloten ein und bumst die Stewardessen bis kurz vor der Landung. Ein Trugschluss.
Dem Begriff Trash haftet der Hauch der Verruchtheit und des Nonkonformismus an. In Musik, Kunst oder Film gilt Trash als Bewegung, die im Klandestinen stattfindet und an der nur ein exklusiver Kreis nonkonformistischer Aussenseiter partizipiert. Dieser angeschmutzte Realismus entzieht sich der Rezeption in einer öffentlichen Institution. In der Reihe Gossenhefte zeigt sich, was passiert, wenn sich literarischer Bodensatz und die Reflexionsmöglichkeiten von populärkulturellen Tugenden nahe genug kommen. Constanze Schmidt beschreibt den Weg von Proust zu Pulp. Es sei Enno Stahls fulminantes Zeitdokument Deutscher Trash ebenso eindrücklich empfohlen wie Heiner Links Vorwort zum Band Trash-Piloten. Ebenso verwiesen sei auf Trash-Lyrik.
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Tod in Thailand: Der mysteriöse Asiat, von Hartmuth Malorny. Autoren-Feder-Verlag, 2009