Monostichon = Twitteratur?

 

Ein Monostichon (von griech. μόνος, monos „eins“ und στίχος, stichos „Zeile“; deutsch auch Einzeiler) ist ein Gedicht, das aus einer einzigen Zeile besteht. Ein bekanntes Beispiel aus der deutschsprachigen Literatur ist Goethes Monostichon:

Blumen reicht die Natur, es windet die Kunst sie zum Kranze
Goethe: Stammbucheintrag für Heinrich Beck, Weimar, 31. Januar 1791

Aufgrund seiner extremen Kürze wird das Monostichon ähnlich wie das Distichon vor allem für Formen verwendet, die aus Verknappung und Verdichtung ihren ästhetischen Reiz ziehen, also literarische Kleinstformen wie Gnome, Epigramm, Sinnspruch, Sprichwort, Sentenz und Ähnliches. Würde man diese Kurzform heute als Twitteratur bezeichnen?

 

 

 

Weiterführend → ein Essay über die neue Literaturgattung Twitteratur.