Ein selbst ernannter Museologe trauert um das unvollendete Werk eines Erzählers, der eintausend Anfänge benötigte, um den einen zu finden, den er gesucht hat; ein von den wirkungslosen Zeichen enttäuschter Dichter schifft sich in den hohen Norden ein, um dort zur Sprache zurückzufinden, die Worte vom Papier zu befreien, damit sie ihr eigenes Leben führen können. Er verstrickt sich in seinen ästhetischen Phantasien und Entwürfen und erkennt zu spät, dass die ideale Zone des Eises, die er für sein Projekt gesucht hat, längst wieder zu Wasser geworden ist. Immer wieder überschreiten Pordziks skurrile Ausflüge in die Randzonen literarischer Existenz die gewohnten erzählerischen Grenzen. Gedankentext und Erfahrungsliteratur greifen ineinander und bereiten damit den Boden für eine kunstvoll verschlungene Prosa, die sich angenehm vom spielerischen Narzissmus der jüngsten Autorengeneration und dem omnipräsenten Realismus abhebt, mit dem uns die Amerikaner verblüffen.
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In den Aufzeichnungen von Ralph Pordzik findet sich eine Poesie, die man von den japanischen Haiku kennt, sie scheint auf besondere Weise verfügbar und dienstbar zu sein. Diese Notate entsprechen der Denkgenauigkeit der Spätmoderne, es ist Twitteratur im besten Sinn. – Lesen Sie auch einen Essay über die neue Literaturgattung Twitteratur.
Bereits von seinem ersten Band Verabredung mit meinem Publikum war KUNO angetan. Auf KUNO lesen Sie auch einen Rezensionsessay von Holger Benkel über Ralph Pordzik – Poesie ist das identitätsstiftende Element der Kultur, KUNOs poetologische Positionsbestimmung.