Erstens erscheint die echte Aura an allen Dingen. Nicht nur an bestimmten, wie die Leute sich einbilden. Zweitens ändert sich die Aura durchaus und von Grund auf mit jeder Bewegung, die das Ding macht, dessen Aura sie ist. Drittens kann die echte Aura auf keine Weise als der geleckte spiritualistische Strahlenzauber gedacht werden, als den die vulgären mytischen Bücher sie abbilden und beschreiben. Vielmehr ist das Auszeichnende der echten Aura: das Ornament, eine ornamentale Umzirkung, in der das Ding oder Wesen fest wie in einem Futeral eingesenkt liegt. Nichts gibt vielleicht von der echten Aura einen so richtigen Begriff wie die späten Bilder van Goghs, wo an allen Dingen – so könnte man diese Bilder beschreiben – die Aura mitgemalt ist.
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KUNO erinnert an diesen Denker und läßt die Originalität und Einzigartigkeit seiner Gedanken aufscheinen. Wir streuen auf KUNO mit Abständen Essays aus dem Benjaminschen Text-Steinbruch ein.
Weiterführend → ein Essay über die neue Literaturgattung Twitteratur,
→ Ein Nachdenken über den Essay.