one: hamburger
guck – ein rundling ohne namen
(boskoop berlepsch bittenfelder)
wenn er fällt: bewegungsmelder
inszeniert bloß kleine dramen
grünhalm knickt hör boden beben
kerbtier nagt die dralle beute
schaf kingfisher [hund] katze heute
morgen möglich dichter leben
two: unter bäumen
hughes gold-pepping
geflammter kardinal
zwiebel-borsdorfer
herzogin olga
flandrischer rambour
barceloner parmäne
erpolzheimer wildling
finkenwerder herbstprinz
fraschdorfer streifling
roter herbstkalvill
kaiser alexander
kleiner langstiel
jungferschönchen
müllerkleins sämling
three: der garten das haus der tisch
noch mal raus
paar äste sammeln
untern arm klemmen
luft schnappen
renettenreste gammeln
unter stämmen
der duft der blätter
im frühjahr ein gedicht
fisch zu mittag
und die briefe müssen
zum königlichen kasten
jenseits der schmerzgrenze
paar gäste im anmarsch
zeit nehmen für den russischen tee
* * *
Weiterführend → Ein Essay über den Lyrikvermittler Theo Breuer.
→ Poesie zählt für KUNO zu den identitäts- und identifikationstiftenden Elementen einer Kultur, dies bezeugt der Versuch einer poetologischen Positionsbestimmung. Um den Widerstand gegen die gepolsterte Gegenwartslyrik ein wenig anzufachen schickte Wolfgang Schlott dieses post-dadaistische Manifest. Warum Lyrik wieder in die Zeitungen gehört begründete Walther Stonet, diese Forderung hat nichts an Aktualität verloren. Lesen Sie auch Maximilian Zanders Essay über Lyrik und ein Rückblick auf den Lyrik-Katalog Bundesrepublik. KUNO schätzt den minutiösen Selbstinszenierungsprozess des lyrischen Dichter-Ichs von Ulrich Bergmann in der Reihe Keine Bojen auf hoher See, nur Sterne … und Schwerkraft. Gedanken über das lyrische Schreiben. Lesen Sie ein Porträt über die interdisziplinäre Tätigkeit von Angelika Janz, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier, ein Essay fasst das transmediale Projekt „Wortspielhalle“ zusammen. Auf KUNO lesen Sie u.a. Rezensionsessays von Holger Benkel über André Schinkel, Ralph Pordzik, Friederike Mayröcker, Werner Weimar-Mazur, Peter Engstler, Birgitt Lieberwirth, Linda Vilhjálmsdóttir, und A.J. Weigoni. Lesenswert auch die Gratulation von Axel Kutsch durch Markus Peters zum 75. Geburtstag. Nicht zu vergessen eine Empfehlung der kristallklaren Lyrik von Ines Hagemeyer. Diese Betrachtungen versammeln sich in der Tradition von V.O. Stomps, dem Klassiker des Andersseins, dem Bottroper Literaturrocker „Biby“ Wintjes und Hadayatullah Hübsch, dem Urvater des Social-Beat, im KUNO-Online-Archiv. Wir empfehlen für Neulinge als Einstieg in das weite Feld der nonkonformistischen Literatur diesem Hinweis zu folgen.