Pech:
Er dichtet für die Ewigkeit.
Nur hat sie für ihn keine Zeit.
Leiden:
Der Dichter leidet an der Welt,
bis er Preis um Preis erhält.
Zum Weglaufen:
Zwanzig Dichter
auf einem Haufen.
Kollegialer Gruß:
Danke, dass du nicht mehr schreibst
und dir sonst die Zeit vertreibst.
Grabinschrift I:
Hier ist ein Dichter dabei zu verwesen.
Wäre er doch immer so stumm gewesen.
Grabinschrift II:
Dieser Dichter hat der Natur seine Stimme verliehen.
Leider konnte die Natur nicht vor ihm fliehen.
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Lesen Sie auch die Gratulation von Markus Peters zum 70. Geburtstag auf KUNO. Eine Würdigung des Herausgebers und Lyrikers Axel Kutsch im Kreise von Autoren aus Metropole und Hinterland hier.
Unbedingt zu empfehlen ist der Band Versflug, der ausgewählte Gedichte aus den Jahren 1974 bis 2015 enthält. Neben neuen Gedichten, die zum Teil in Literaturzeitschriften (u. a. Das Gedicht, Matrix) und Anthologien wie Jahrbuch der Lyrik veröffentlicht wurden, enthält dieser Versflug durch rund vierzig Jahre ausgewählte Gedichte aus Kutschs bisherigen Lyrikbänden. Die Anordnung der Gedichte erfolgt nicht chronologisch, sondern in einer themenorientierten Zusammenstellung als doppelbödiges Spiel aus Scherz, Satire, Ironie mit ernsten Zwischentönen.