Alles, was ich mache, mache ich als Tänzerin, alles, alles!
Pina Bausch
Im Zentrum des Films stehen Ausschnitte aus Pina Bauschs Tanztheater-Stücken Le sacre du printemps, Café Müller, einem Café in Solingen, in dessen Nähe Bausch aufwuchs, Kontakthof und Vollmond. Diese werden durch Interviewstatements und weitere Tanz-Choreografien ergänzt, die an Schauplätzen in Wuppertal und Umgebung gefilmt wurden.
Die Tänzerinnen und Tänzer des Tanztheaters Wuppertal bewegen sich in einer für Tanz ungewöhnlichen Umgebung. Die Bühne ist von einer knöcheltiefen Schicht aus nassem Torf bedeckt. Leichtfüßige Bewegungen erlaubt diese Tanzfläche nicht. Das ist auch nicht beabsichtigt, da in dem Ausschnitt aus Le Sacre du Printemps eine auserwählte Jungfrau dem Frühlingsgott geopfert werden soll. Der Film stellt die Arbeit von Pina Bausch in vier ausgewählten Ausschnitten vor.
Der auf Le Sacre du Printemps folgende Ausschnitt aus Café Müller handelt vom Suchen. Er beschreibt einen Ort, an dem sich Pina Bausch in ihrer Kindheit oft aufhielt, um Süßigkeiten zu kaufen. In einem schlichten Bühnenbild, bestehend aus hölzernen Cafétischen und -stühlen sowie Türen an der Seite, betritt eine schmale Frau in weißem Kleid das Café. Zwei weitere Frauen erscheinen, von denen eine offenbar blind ist. Die im Weg stehenden Möbel lassen sie zögern. Zwei herbeieilende Männer versuchen die Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Die blinde Frau und einer der Männer stehen schließlich Schulter an Schulter. Der Zweite legt die Arme der Frau um den ersten, doch sie entgleitet. Dieses wiederholt sich in einer endlos wirkenden Schleife.
Der nächste Ausschnitt Kontakthof ist ein generationenübergreifendes Stück. Er beschreibt die Idylle in einer Tanzschule zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Das Stück wurde mehrfach mit Darstellern verschiedenen Alters aufgeführt. Im Film werden diese verschiedenen Aufführungen zu einer Szene verschmolzen, welche die unterschiedlichen Bewegungsqualitäten der Tänzer und Tänzerinnen veranschaulicht. In Vollmond spielen die Darsteller auf einer mit Wasser überschwemmten Bühne, die außer einem Felsblock und einigen Stühlen sehr minimalistisch gehalten ist.
Einer Prozession gleichend, begleiten die Darsteller zum Ende des Filmes den Zuschauer auf einem schmalen Pfad auf der Halde Haniel in Bottrop in ein offenes Ende.
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Pina, eine Tanzfilm-Dokumentation in 3D von Regisseur Wim Wenders mit dem Ensemble des Tanztheaters Wuppertal Pina Bausch, 2011
Weiterführend → Eine Erinnerung an das Elfenfeld.