Vorbemerkung der Redaktion:
Wer an nine/eleven denkt, dem kommen die Bilder des penetrierten Pentagons oder der brennenden Türme an der Wallstreet in den Sinn. Die Künstlerin Almuth Hickl erinnert an den 11. September 1973.
Am 11. September 1973 putschte das Militär in Chile. Der drei Jahre zuvor demokratisch gewählte sozialistische Präsident Salvador Allende nahm sich das Leben, nachdem die Luftwaffe begonnen hatte, den Präsidentenpalast La Moneda zu bombardieren, und Putsch-Militär in den Palast eingedrungen war. Eine Junta unter der Führung von Augusto Pinochet regierte Chile daraufhin bis zum 11. März 1990 als Militärdiktatur. Der Putsch wurde von den USA politisch und finanziell unterstützt, vor allem durch verdeckte Operationen der CIA. Er war ein zentrales Ereignis im Kalten Krieg mit ähnlich symbolhafter Bedeutung wie die Revolution in Kuba.
Der faschistische Militärputsch in Chile gegen den sozialistischen Präsidenten Allende im Jahre 1973 war der Anfang einer „Gegenrevolution“, die erst ab Ende der 1970er-Jahre – mit der Wahl von Margaret Thatcher in GB und von Ronald Reagan in den USA – sich voll entfaltete. „The first experiment with neoliberal state formation […] occurred in Chile after Pinochet’s coup on the ,little September 11th‘ of 1973 […], promoted by domestic business elites […] (and) backed by US corporations, the CIA, and US Secretary of State Henry Kissinger”. (David Harvey, A Brief History of Neoliberalism, Oxford 2005, p.7).
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Weiterführend →
Ein Porträt der Hungertuchpreisträgerin Almuth Hickl findet sich hier.
Und außerdem im KUNO-Archiv, ein Hinweis auf die Ausstellung Freibank. Photos der Reihe im Rheintor und der Veranstaltung in Kunstverein Linz. Einen Essay zu den Aktionen im Rheintor finden Sie hier.