Erinnerungen an Hadayatullah Hübsch
Also du willst genau wissen, wie es gewesen ist“, schrieb Hadayatullah Hübsch, Schriftsteller der Beat-Generation, 68er-Aktivist und tiefgläubiger Moslem in einem bislang unveröffentlichten Gedicht. Nach seinem plötzlichen Tod am 4. Januar 2011 entstanden aus den Erinnerungsschnipseln seiner Wegbegleiter, Kollegen und Freunde Texte und Bilder – Gedanken unterschiedlichster Formen und Genres. Der gONZoverlag hat diese Spielformen der Verarbeitung des nicht Fassbaren zusammengesammelt und sie in zwei Bänden gebündelt. Entstanden ist ein kaleidoskopartiges, buntes Gefüge, ganz im Sinne von Hadayatullah handmade und mit Kollagencover. Ob Drogenrausch, Spiritualität oder Trauer am Grab – erfassen lassen sich weder Hadayatullahs Tod noch die Stimmung früherer Zeiten in ihrer Gesamtheit. Doch ist es möglich, durch den Blick in das Kaleidoskop ein Stück des facettenreichen Lebens dieses beeindruckenden, großartigen Menschen nachzufühlen. Denn einige wollen es genau wissen.
Kaleidoskopidschi, Erinnerungen an Hadayatullah Hübsch, Gonzo Verlag Mainz 2011
Mit Beiträgen von: Almut Aue, Urs Böke, Frank Bröker, Brummbär, Monika Carbe, Ingo Cesaro, Joe Durrang, Peter Frömmig, Christoph Fuhrken, Pablo Haller, Ulrich Holbein, Astrid Konter, Franz Konter, Rainer Langhans, Siggi Liersch, Julia Mantel, Michael Meinike, Axel Monte, Volker Neef, Ni Gudix, Peter Oehler, Alexander Pfeiffer, Jürgen Ploog, Ewart Reder, Gerhard Schinzel, Karl-Heinz Schreiber, Peer Schröder, Manfred Steinbrenner, Annette Stock, Lui Tratter, Florian Vetsch, Johannes Witek uvm.
Weiterführend zur Theorie des Sozialen →
Eine Theorie des Sozialen lautet, es gebe in der Politik keine Lücken. Immer wo sich eine auftue, werde sie sofort von anderen Akteuren besetzt. Kaum jemand hat die Lückenhaftigkeit des Underground so konzequent erzählt wie Ní Gudix und ihre Kritik an der literarischen Alternative ist berechtigt. (Wir erinnern an ihr Autorenheft Da lernst du die Menschen kennen). Lesen Sie auch die Erinnerungen an den Bottroper Literaturrocker von Werner Streletz und den Nachruf von Bruno Runzheimer. Zum 100. Geburtstag des dirty ol‘ man präsentierte KUNO den Ruhrgebietsbukowski. In einem Kollegengespräch mit Barbara Ester dekonstruiert A.J. Weigoni die Ruhrgebietsromantik. Mit Kersten Flenter und Michael Schönauer gehörte Tom de Toys zum Dreigestirn des deutschen Poetry Slam. Einen Nachruf von Theo Breuer auf den Urvater des Social-Beat finden Sie hier – Sowie selbstverständlich his Masters voice. Und Dr. Stahls kaltgenaue Analyse. – Die KUNO-Redaktion bat A.J. Weigoni um einen Text mit Bezug auf die Mainzer Minpressenmesse (MMPM) und er kramte eine Realsatire aus dem Jahr 1993 heraus, die er für den Mainzer Verleger Jens Neumann geschrieben hat.