solang der winter dauert lebe ich nach innen
birgt mich der raum ein ausgehöhlter stumpf
denk ich wie pflanzen wachsen nach der kälte
leuchten blüten ultraviolett tastet sie ab das freie tier
spielt es im kraut mit mir gekerbt der körper
bebend der stachel geflügelt die haut frag ich
unterm steinglasbau der schwellung der landschaft
mußte man insekten züchten daß kultur entsteht
bis der schwarm zurückschlägt stachelweis
sich selber mordend brauche ich nur wenig honig
der die schläfen färbt lieg ich im bienenkorb
begraben wird mein leib ein wachsbildrätsel ewig
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Rückschau auf den Gedichtband kindheit und kadaver, Gedichte von Holger Benkel, mit Radierungen von Jens Eigner. Verlag Blaue Äpfel, Magdeburg 1995. Eine Rezension des ersten Gedichtbandes von Holger Benkel finden Sie hier.
Weiterführend →
In einem Kollegengespräch ergründeln Holger Benkel und A.J. Weigoni das Wesen der Poesie – und ihr allmähliches Verschwinden. Das erste Kollegengespräch zwischen Holger Benkel und Weigoni finden Sie hier.
meißelbrut, Gedichte von Holger Benkel, mit siebzehn Holzschnitten von Sabine Kunz und einem Nachwort von Volker Drube, Dr. Ziethen Verlag, Oschersleben 2009. Eine Rezension finden Sie hier.
Gedanken, die um Ecken biegen, Aphorismen von Holger Benkel, Edition Das Labor, Mülheim 2013
Essays von Holger Benkel, Edition Das Labor 2014 – Einen Hinweis auf die in der Edition Das Labor erschienen Essays finden Sie hier. Auf KUNO porträtierte Holger Benkel die Brüder Grimm, Ulrich Bergmann, A.J. Weigoni, Uwe Albert, André Schinkel, Birgitt Lieberwirth und Sabine Kunz.