Die Rheinfähre Nixe

 

Der Rhein fließt immer in eine Richtung und trennt die Ufer. Einerseits befördert er die Menschen, andererseits separiert er sie. Die Rheinfähre Nixe sorgt für eine Verbindung zwischen Linz und „Bad“ Kripp.

Der Fährmann Charon ist aus der griechischen Mythologie bekannt, der die Seelen der Toten über den Styx zum Eingang des Hades bringt. Als Bezahlung für die Überfahrt wurde den Toten eine Münze unter die Zunge gelegt. Auch auf der Rheinfähre Nixe wird meist in Münzen gezahlt, welche die kundigen Nutzer parat halten. Auf der anderen Seite wartet für die Rheinländer nicht der Tod, sondern beispielsweise ein gut ausgebauter Fahradweg ins Ahrtal.

Der Künstler Peter Meilchen hatte ein Fluxus-Projekt geplant, mit der er die Rheinfähre in eine schwimmende Galerie verwandeln wollte, damit Menschen mit Kunst in Berührung kommen, deren Schwellenangst für das Betreten einer Galerie oder eines Museums zu groß ist. Auch sollten die anderen Künste mit einbezogen werden. Der in Linz geborene Künstler hatte die Vorstellung, dass modernen Kunst nicht nur im begrenzten Format einer Galerie ihren Platz hat, alle von ihm eingeladenen Künstler sollten sowohl mehrperspektivisch, als auch interdisziplinär arbeiten.

Manche künstlerische Arbeiten scheitern an der profanen Realität, andere erzeugen soviel Schubkraft, dass sich diese Idee auf andere Weise einlöst. Verwandt ist dies etwa mit dem Kunstprojekt Drei über Wasser 1989. Im Rheintor trafen sich auf Einladung von Klaus Krumscheid: Peter Meilchen, Jürgen Diehl und Martini mehrere Tage, um eine Ausstellung vorzubereiten. Danach folgten der Beginn der Reihe UnderCover und der ganzjährige Ausstellungszyklus Rheintorprojekt, kuratiert von Klaus Krumscheid.

 

Rheinkilometer 630, Collage von Krumscheid / Meilchen

***

Rheintor, Linz – Anno Domini 2011, Edition Das Labor 2011. – Limitierte und handsignierte Auflage von 100 Exemplaren. – Dem Exemplar 1 – 50 liegt ein Holzschnitt von Haimo Hieronymus bei.

Weiterführend → Bei KUNO präsentieren wir Essays über den Zwischenraum von Denken und Dichten, wobei das Denken von der Sprache kaum zu lösen ist. Einen Essay zur Rheintorreihe finden Sie hier.

Lesen Sie auch KUNOs Hommage an die Gattung des Essays.