Üre
Nachts bei Vollmond / kannst du es mitunter hören / in den hohen Bibliotheken / dieses leise Knarren und Quietschen / wenn einer die Welt / aus den Angeln hebt und die Tür / nicht wieder zukriegt, lautet ein Gedicht von Ulla Hahn, und somit ist schon einmal klar, daß Lektüre gemeinhin ganz etwas andres ist als Konfi- oder Kuvertüre, und mit Manipediküre hat sie schon mal gar nichts gemein, was gemein ist und geheim bleiben soll. Oder? Denk ich an Walküre in der Nacht, bin ich sehr traurig und weiß nicht, was es bedeuten soll, das war ein Schuß in den Ofen. Mit Allüre hat das Geschreibsel hier also gar nichts zu tun, das steht mal fest. In Gerhard Jaschkes Reich, der Weltbude, so bezeichnete der vor Jahren verstorbene Dichterfreund Josef Enengl seine Vierzigquadratmeterbleibe in der Kutschkergasse – Verlagssitz, Freibord-Hafen, Schriftstellerklause, Magazin und Archiv – aber ganz sicher kein Elfenbeinturm! – treffe ich, welch ein Glück, auf Henry van Dyke, der mir mal mächtig Mut macht, was, nebenbei, eine astreine, ausgedehnte Alliteration ist: Nutze die Talente, die du hast. Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen. Gut, gut.
Ars und Vita
Mrs Columbo liest mir aus Muriel Sparks Roman Das Mandelbaumtor ein Sätzchen vor: Und er fuhr fort, den Gästen des langen und breiten die Niedergeschlagenheit zu schildern, die ihn jedes Mal erfaßte, wenn er das nie richtig sitzende Gebiß in den Mund schob. (Oder so ähnlich.) Jedenfalls mundet die Jaschke-Konfitüre, die in Gerhards Wiener Weltbude (der erfreulicherweise gleich zwei Bücher gewidmet sind, das eine 2009, das andere 2012 erschienen) serviert wird, vorzüglich, und immerzu fühle ich mich beschwingt, verstehend / verstanden, also rundum sauwohl, immerzu, während ich die Ars und Vita ins Visier nehmenden Anagramme, Essays, Buchvorstellungen, Gedanken, Gedichte, Laudationes, Porträts, Paragramme lese, Skizzen und Scherenschnitte betrachte – oder als der Name Prießnitz fällt, dessen 44 Gedichte naturgemäß auch für mich etwas sehr Besondres sind – usw., wie Friederike Mayröcker, seit Jahrzehnten mit Jaschke befreundet, jetzt sicherlich und völlig zurecht einwerfen würde. – Ohne FM geht offenbar gar nichts mehr; in jedem der in diesen Zeiten entstehenden Essaystrudel (aber bitte ohne Sahne) tauchen Friederike Mayröcker und deren Wörter einmal, zweimal, dreimal (usw.) auf, immerzu, und Kuno scheint sich schon angesteckt zu haben, sehen Sie selbst …
Eng am Fuß
Während ich Jaschkes Essay zum Thema Fußball lese (Fußball ist eine spielgewordene Unbegreiflichkeit, die uns vielleicht die Rätsel der Existenz erahnen läßt, zitiert er Franzobel), führe ich die Syntax eng am Fuß, achte darauf, daß kein gegnerisches (regnerisches) Wort mir entwischt. I werd narrisch, denk ich fortgesetzt und kriege nicht genug von Kraushopfer, Hasenkopf, Hickersberger. – Nur der Name Toni Polster, der nach einem Spiel über eine vergebene Torchance fachsimpelt: Ich kann nicht mehr als schießen, außerdem standen da 40 Leute auf der Linie, jener begnadete Fußballer, der zu Kölner Zeiten in den 90er Jahren jeden Elfer und viele Flankenbälle traumwandlerisch in Tore umwandelt, mehrfach zwei- bis dreimal pro Spiel trifft: Toni Doppelpack, obwohl er sehr wenig läuft (was übrigens, bei allem Wohlwollen, nicht als ›Laufen‹ im eigentlichen Sinne bezeichnet werden kann), taucht NIRGENDS auf (also bitte), und Toni Polster (Für mich gibt es nur entweder oder, also entweder voll oder ganz) gehört nun einmal unter allen Umständen zu jenen Spielern, die in meinem Fußballolymp als Götter residieren, sorgt er einst doch dafür, daß der 1. FC Köln (Feiner Club) grandiose Siege wie das 4 zu 0 gegen Bayer Leverkusen (ihr werdet nie deutscher Meister) landet, was in jenem Falle sogar die Bayern aus München zum deutschen Meister macht, wofür Uli Hoeneß sich bei der bajuwarischen Meisterfeier auch nett bedankt: Wir ham ja noch unsern Toni Polster – als hätten die Bayern »unsern« Toni je gehabt. Von wegen.
Ham
Apropos »ham«: Immer denkt Uli Hoeneß an Essen. Am Wortfeldrande ein Satz mit ›Hamsamsam‹ und ›hatata‹ gefällig? Hamsam Samstach Schalke jesehn, hattata jerechnet? West Ham United ist übrigens ein Londoner Fußballverein, der, wie der 1. FC Köln, zu den Pendlern der Fußballklubs gehört, immer geht es hin und her zwischen erster und zweiter Liga, was mich beim FC wundert, bei den Londonern nicht: Wer westlichen ›Schinken‹ im Vereinsnamen trägt, dem ist wohl kaum zu helfen, wenn Sie verstehn, was ich meine. Wußten Sie, by the way, daß / warum Willi Lippens, Rot-Weiß Essens legendärer Linksaußen, den Spitznamen »Ente« trägt? Nein???
Googeln Sie, googeln Sie, höre ich den Pfarrer von Danzig beschwörend der nicht immer so ganz guten Frau Matzerath im Beichtstuhl zuraunen, die die Frage nach der Ente verneinen, die Frage nach außerehelichem Geschlechtsverkehr jedoch bejahen muß, will sie sich nicht weiter versündigen, hat sie doch was echt Leidenschaftliches mit Vetter Jan Bronski, der beim Kampf um die polnische Post am 2. September 1939 ums Leben kommt, bei den fatalen Schüssen die Herzdame in der linken Hand haltend, mit kühlen blauen Augen beobachtet von einem Zwerg namens Oskar, womit sich das Problem der Frau Matzerath quasi in Luft auflöst, wäre sie noch am Leben, aber sie hat ja schon bei der Beichte den Teufelsbraten in der Röhre, und dreimal schwarzer Kater dürfen Sie raten, wer ihr dazu verhalf, der Herr Pastor war’s definitiv nicht, Gott bewahre, diesen Kardinalfehler überläßt er anderen, wär auch ein bißchen einfach gedacht, hier wird jedenfalls nicht über einen Hahnenkamm geschoren.
Derweil schaut Kraus mir mal wieder über die Schulter und zischelt, kopfschüttelnd, ein paar Wörter vor sich hin, die gemeingefährlich nach ›schweinischer Rohnatur‹ klingen, ich bitte ihn, ohne den Schreibfluß zu unterbrechen, doch einfach Ruhe zu geben. Jedenfalls hält selbst das von Mario Adorf als Alfred Matzerath, der Gefühle in Suppen zu verwandeln verstand, so großherzartig gesprochene Is doch ejal, von wem et is den Lauf des Schicksals nicht auf; es kommt, wie es kommen muß, und schon hallt Dobre Jesu durch kaschubische Lüfte. Im Anschluß wird bekanntlich unermüdlich weiter Blei gegossen, verschossen, ist noch mancher Blut-, Schweiß- und Tränentropfen geflossen, bevor das großdeutsche Märchen, das weiterhin in verschiedenen Versionen erzählt wird, endlich, endlich ausgeträumt ist.
Ganz gut
Naturgemäß taucht – neben vielen weiteren guten Namen – auch der von Oskar Pastior auf in den Weltbuden-Büchern, aber den kenn ich schon ganz gut und finde ihn bzw. seine Wörter und Werke deutlich mehr als ›ganz gut‹, denn ganz gut ist nicht ganz gut, während die Namen Hans Trummer und Lisa Fritsch mir vorläufig nichts sagen, und Gerhard Jaschke schwärmt und schwärmt, und ich google und finde Lisa im Poetenladen, klar, klar, das Interview mit Ernst Jandl: Ein Weniges ein wenig anders machen, ganz kleine Verschiebungen, und diese Wörter, die sich mir einprägten (nicht aber der Name der Autorin): Dort, wo Lust ist, ist die Wanne ein Ort erfüllbarer Wünsche. / Seitdem das Böse mein Schreiben erweitert und bereichert, ziehe ich duschen vor. Und der Sonderzahl Verlag in Wien, bei dem ja auch die beiden Weltbuden-Bände von Jaschke erschienen sind, die mich in diesen Tagen so beseelen, bringt 2009 das Buch Wannen Wonnen heraus, von dem Franz Schuh in den Raum stellt: Die Autorin rückt mit den Badewannen etwas Nebensächliches ins Zentrum der Geschichten, und zwar so, dass dabei das Verrückte hervorsticht, das das übliche Erzählen zudeckt. ›Nebensächlich‹? Da ist aber nicht nur Mrs Columbo ganz andrer Meinung: »The bathtub belongs to the most essential things in life.« (Man beachte den Verzicht aufs Possessivpronomen. / Die Frage bleibt: Wer hat nun recht von beiden?)
Ordnung
Nun aber Hans Trummer (1947–2007): Den kenn ich wirklich gar nicht, nicht einmal den Namen habe ich je vernommen, danke, Gerhard, das hat sich nun geändert, und ich staune, was ich bei dir lese, daß Trummer nämlich als junger Autor bereits Bücher in Hamburg beim altehrwürdigen Verlag Hoffmann & Campe veröffentlicht hat, drei an der Zahl: 1979 den Roman Versuch, sich am Eis zu wärmen, 1981 die Novelle Luises Auffahrt, 1987 den Roman Die dunkle Frau. I werd schon wieder narrisch, hüpfe zu www.booklooker.de, such und find und bestell stante pede, was für ein blödsinniges Bild, ich sitze doch, und der Rücken tut mir grausam weh, und Christine Kappe aus Hannover hofft in einer E-Mail: Lieber Theo, ich hoffe, bei Dir ist alles in Ordnung. Ja, auch Otto lebt vom Hoffen, während er Koks und Obst holt, denk ich, hoffe heiter vor mich hin.
Trigger
Und antworte, sehr beschwingt, auf Christines E-Mail: »Warum soll plötzlich alles in Ordnung sein bei mir? Ich hatte mal schwerste Rückenbeschwerden, die zu arg gebückter Schonhaltung führten. Tatsächlich fragte jeder einzelne Arbeitskollege, der mir begegnete (das waren viele, um die hundert, ich fuhr damals noch nach Köln die Brötchen verdienen, heute esse ich keine mehr): ALLES IN ORDNUNG? Ich dachte jedesmal: Der/die hat zu oft den Walt-Disney-Film Robin Hood gesehen, in dem Geier Trigger in der Entscheidungsnacht ständig ruft: Ein Uhr naaaahachts und alles in Orrrdnung! Dabei ist gar nichts ›in Ordnung‹, und die guten Mächte tun ihr übriges, den bösen Löwenkönigsclown von England endlich in den Kerker zu bringen, wo er mit Geiern und Schlange den Rest seiner Tage in schwerem Eisen verbringen wird, während Robin mit Marian in die Flitterwochen reist. Bisweilen kann das Leben ganz schön gerecht sein.«
Spitze?
Christine schreibt zurück, die elektronische Korrespondenz floriert, wenn man das so schreiben darf, was ein Beweis für echtes Stehvermögen und wahrscheinlich sogar wahre Charakterstärke auf seiten der Hannoveranerin ist:
»Lieber Theo, bitte nimm es mir nicht übel, mein alles in Ordnung. Ich wollte wirklich wissen, wie es Dir geht (und mit Ordnung meine ich eher die Regulation des vegetativen Nervensystems). Ich verstehe allerdings, was Du meinst, was Dich stört, und hätte es nur anders ausdrücken wollen. (Wobei: Wie Du es ausdrückst, ist schon wieder einen eigenen Essay wert! Spitze!) Ich finde immer schrecklich, wenn Leute einen fragen Wie geht es? und dann die Antwort nicht abwarten, weil dieses Wie-geht-Es eigentlich nur Guten Tag bedeuten soll. Mir fällt da mein ehemaliger lateinamerikanischer Nachbar ein, ein herzlicher, kreativer, wirklich irrer Typ, Mitbegründer der Peruanischen Revolution usw., Musiker von Gottes Gnaden, aber … der hatte einfach eine andere Sprache! Und wollte trotzdem wissen, wie es mir geht. Also, bitte, und Entschuldigung, und ehrlich: Rückenschmerzen gehören ja wohl zu den schauderlichsten Dingen, die es gibt. Ich hatte letztes Jahr mal nur ein paar Wochen damit zu tun. Da ging ja gar nichts mehr! Aber, so gebeugt kamst Du mir gar nicht vor …«
Ruder
Sie können sich denken, daß sich auch Gerhard Jaschke intensiv mit ›Ordnung‹ befaßt – es hat alles eine gewisse ordnung –, sonst hätt ich die E-Mail-Zitate wohl kaum eingerückt, auch im Essay muß alles seine gute Ordnung haben, ja, wo sind wir denn?! Und drum rück ich gätz endlich mal das Zitat von Friederike Mayröcker ein, damit Sie wissen, wo und wie und warum die Nase läuft in diesen Zeilen, die mehr und mehr aus dem Ruder zu laufen, ergo aus dem Luder zu raufen scheinen, aber der Schein trügt, wie, in den 70ern, die Nachbarin in Nettersheim (ein schönes Dorf), immer wieder meint, egal, worüber wir am Jägerzaun, das Jäten jäh unterbrechend, unterm Abend- oder Morgenstern schnattern: Entepente leiolente (»usw.« – und die analoge Ente hatten wir ja schon), und nicht nur die Ruder-Formulierung betrachtet Lehrer Leitz, der aus den Nebeln des Deutschunterrichts der späten 60er Jahren mahnend den Zeigefinger hebt, offenbar weiterhin als ›schiefes Bild‹: »Das Bild hängt schief«, bestätigt ihn Loriot, ein Trauma also, das Ursache für die ständig wiederkehrenden Rückenschmerzen sein könnte, muß ich mal in der nächsten Therapiestunde ansprechen: […] und Maurice Blanchot sagt, 1 Autor, der auf 1 Publikum hin schreibt, schreibt in Wahrheit nicht ..
Wunder
Rätselhaft, wieso plötzlich Peter Handke mit zwei Fragen aus Kali auftaucht, aber ein bißchen Rätsel muß sein, das ist vergleichbar mit der guten Kartoffelsuppe, die in der Eifel so unnachahmlich zubereitet wird und in die wir auch alles mögliche hinein streuen, wobei die Gäste stets bemüht sind, mit lobend gemeinten Kurzfragen herauszuschmecken (bei Buchstabensuppe: herauszulesen), was das wohl alles für geheimnistolle Zutaten sind, die das Ganze, das bekanntlich mehr als die Summe seiner Teile ist, so vortrefflich munden lassen, und jetzt wissen Sie endlich, warum, weshalb, wieso ich die allermeiste Zeit in diesen vier Wänden verbringe (kein Scheiß!): Ein Wunder eigentlich, daß so viele von uns am Abend zurück nachhause finden, nicht wahr? … Ein Wunder eigentlich, wie wenige es sind, die Tag für Tag verloren gehen, nicht wahr?
Boxmeister
Nun aber medias in res: Gerhard Jaschke, Autor (vieler Gedicht- und anderer Bücher wie Wortfest, Stubenrein und Blauer Schocker), Herausgeber (der Literaturzeitschrift Freibord, deren 155. Ausgabe im Frühling 2012 erschien), Verleger (der Edition Freibord mit Büchern von Peter Altenberg, Pierre Garnier, Ilse Kilic, Gerhard Rühm, Fritz Widhalm u.v.a.), hat in Wien im selben Haus wie einst Robert Musil gewohnt, wie ich beim Lesen in Abwesend anwesend – anwesend abwesend ∙ Noch mehr Weltbude erfahre, wo auch eine vielseitige Auseinandersetzung mit dem Insult stattfindet, der Jaschkes umtriebige Existenz 2008 schlagartig reorganisiert: schluß mit lustig? Weit gefehlt: auf in den nächsten wahnsinn! Und in Musils Mann ohne Eigenschaften steht geschrieben:
Genialität wird nicht mehr in erster Linie an geistigen Leistungen festgemacht, sondern an den Höhenflügen des Sports: Man darf nicht unterschätzen, wie viele bedeutende Eigenschaften ins Spiel gesetzt werden, wenn man über eine Hecke springt. […] Nun haben aber noch dazu ein Pferd und ein Boxmeister vor einem großen Geist voraus, daß sich ihre Leistung und Bedeutung einwandfrei messen läßt und der Beste unter ihnen auch wirklich als der Beste erkannt wird, und auf diese Weise sind der Sport und die Sachlichkeit verdientermaßen an die Reihe gekommen, die veralteten Begriffe von Genie und menschlicher Größe zu verdrängen.
Schluß
Ich hätte so gern noch geschriehiehieben, aber der Magen, der grollt, brumme ich eingedenk eines durchaus sympathischen deutschen Bundespräsidenten, und nein, ich bin kein Freund der Liberalen, wie meint einst der Engländer, den ich im Januar 1983, draußen schneit es wie jeck, ich komme später kaum noch mit dem Auto weg, nach einem vorzüglichen Abendessen in Abenden bei Nideggen an der Theke, diesem schönsten Platz, kennenlerne: »Don’t mention the liberals, don’t mention the liberals«, Sätze, die man nicht vergißt: warum?, im übrigen habe ich »the liberals« mit keinem Wort erwähnt … Und weil draußen gerade ein Motorrad vorbeiknattert und der Dichter – wie der Künstler Licht beim Malen – Ruhe braucht beim Schreiben, was ebenfalls bei Gerhard Jaschke nachzulesen ist, und ich die lange Passage über Diana und manches, manches mehr am liebsten Wort für Wort zitieren würd, wofür der Wortplatz jedoch viel zu klein ist, mach ich hier, Ente gut, alles gut, wie Peer Quer so gern betont, mit wortlichem Gruß und dem dringenden (drängenden/dräuenden) Vorschlag, vorsorglich gleich beide Bücher zu bestellen, einfach und unvermittelt die Schotten dicht und: Schluß.
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Gerhard Jaschke, Abwesend anwesend – anwesend abwesend. Noch mehr Weltbude, Aufzeichnungen, Gedichte, Kurzprosa, Notizen, Skizzen, 183 Seiten, Klappenbroschur, Sonderzahl Verlag, Wien 2012.
Gerhard Jaschke, Weltbude. Mit einer Tonspur aufgezeichnet und bearbeitet von Lucas Cejpek, 190 Seiten, Aufzeichnungen, Gedichte, Kurzprosa, Notizen, Skizzen, Klappenbroschur, Sonderzahl Verlag, Wien 2009.
Weiterführend → Ein Essay über den Lyrikvermittler Theo Breuer.
→ Poesie zählt für KUNO zu den identitäts- und identifikationstiftenden Elementen einer Kultur, dies bezeugt der Versuch einer poetologischen Positionsbestimmung. Um den Widerstand gegen die gepolsterte Gegenwartslyrik ein wenig anzufachen schickte Wolfgang Schlott dieses post-dadaistische Manifest. Warum Lyrik wieder in die Zeitungen gehört begründete Walther Stonet, diese Forderung hat nichts an Aktualität verloren. Lesen Sie auch Maximilian Zanders Essay über Lyrik und ein Rückblick auf den Lyrik-Katalog Bundesrepublik. KUNO schätzt den minutiösen Selbstinszenierungsprozess des lyrischen Dichter-Ichs von Ulrich Bergmann in der Reihe Keine Bojen auf hoher See, nur Sterne … und Schwerkraft. Gedanken über das lyrische Schreiben. Lesen Sie ein Porträt über die interdisziplinäre Tätigkeit von Angelika Janz, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier, ein Essay fasst das transmediale Projekt „Wortspielhalle“ zusammen. Auf KUNO lesen Sie u.a. Rezensionsessays von Holger Benkel über André Schinkel, Ralph Pordzik, Friederike Mayröcker, Werner Weimar-Mazur, Peter Engstler, Birgitt Lieberwirth, Linda Vilhjálmsdóttir, und A.J. Weigoni. Lesenswert auch die Gratulation von Axel Kutsch durch Markus Peters zum 75. Geburtstag. Nicht zu vergessen eine Empfehlung der kristallklaren Lyrik von Ines Hagemeyer. Diese Betrachtungen versammeln sich in der Tradition von V.O. Stomps, dem Klassiker des Andersseins, dem Bottroper Literaturrocker „Biby“ Wintjes und Hadayatullah Hübsch, dem Urvater des Social-Beat, im KUNO-Online-Archiv. Wir empfehlen für Neulinge als Einstieg in das weite Feld der nonkonformistischen Literatur diesem Hinweis zu folgen.