(100 Jahre Morgue)
Seht, da kommt
Herr Benn geschritten
durch die dunkle Nacht.
Kleine Aster, junge Ratten
hat er mitgebracht.
Ach, Herr Benn,
wir folgen gerne
dir an dunklen Ort.
Treiben da zu deinen Füßen
kleinen Rasensport.
„Keiner auch der großen Lyriker unserer Zeit“, so Gottfried Benn, habe mehr als sechs bis acht vollendete Gedichte hinterlassen, „die übrigen mögen interessant sein unter dem Gesichtspunkt des Biographischen und Entwicklungsmäßigen des Autors, aber in sich ruhend, aus sich leuchtend, voll langer Faszination“ sei eben nur eine Handvoll. In seinem Fall ist es der Gedichtzyklus Morgue. Er hat um seine Beschränktheit gewußt, wie sonst hätte er sich nach der Machtergreifung den NAZIS angedient.
Weiterführend → Poesie zählt für KUNO weiterhin zu den identitäts- und identifikationstiftenden Elementen einer Kultur, dies bezeugte auch der Versuch einer poetologischen Positionsbestimmung.
→ Eine Würdigung des Herausgebers und Lyrikers Axel Kutsch im Kreise von Autoren aus Metropole und Hinterland hier.