Alles nur geklaut

Gewiss, die Studio-Braun-Mitglieder Heinz Strunk, Rocko Schamoni, Jacques Palminger und ihr Schauspieler-Kollaborateur Devid Striesow persiflieren die verschiedensten Formate und Typen. Mal ist es der raunende Erzählton öffentlich-rechtlicher Jugendkultur-Erklärungssendungen wie ‚Pop 2000‘, mal der Scripted-Reality-Schmonzes von TV-Reihen wie ‚Goodbye Deutschland‘ oder ‚Die Geissens‘, der die Überzeichnungsschablone liefert.“

– Josef Engels

Die Idee hinter der fiktiven Band ähnelt der der fiktiven britischen Metalband Spinal Tap in dem US-amerikanischen Film This Is Spinal Tap aus dem Jahr 1984.

Die Band Fraktus ist eine Erfindung der Künstlergruppe Studio Braun: Bereits 2006 veröffentlichte das Studio-Braun-Mitglied Rocko Schamoni unter dem Namen Fraktus auf der Kompilation Operation Pudel 2006 ZD 50 das Stück Affe sucht Liebe. Im darauf folgenden Jahr traten Studio Braun als Fraktus auf dem Melt!-Festival auf, wobei das Trio seinen Auftritt als Comeback der Band nach 25-jähriger Bühnenabstinenz inszenierte, um Ausschnitte davon im geplanten Film verwenden zu können.

Authentizität erhält die fiktive Bandgeschichte durch Einfügung zahlreicher Interviews über die Bedeutung von Fraktus mit realen Musikern und Experten wie Matthias Schuster, Jan Delay, Blixa Bargeld, H. P. Baxxter, Steve Blame, Peter Illmann, Alex Christensen, Jürgen Laarmann, Dieter Meier, Hans Nieswandt, Stephan Remmler, Marusha und Peter Urban.

 

 

Weiterführend → Diese Mockumentary ein ein gelungener Eitikettenschwindel. KUNO hat ein Faible für Trash. Dem Begriff Trash haftet der Hauch der Verruchtheit und des Nonkonformismus an. In Musik, Kunst oder Film gilt Trash als Bewegung, die im Klandestinen stattfindet und an der nur ein exklusiver Kreis nonkonformistischer Aussenseiter partizipiert. Dieser angeschmutzte Realismus entzieht sich der Rezeption in einer öffentlichen Institution. 1989 erscheint Helge Schneiders allererste Schallplatte Seine größten Erfolge. Produziert von Helge Schneider und Tom Täger im Tonstudio/Ruhr. Constanze Schmidt beschreibt den Weg von Proust zu Pulp. Ebenso eindrücklich empfohlen sei Heiner Links Vorwort zum Band Trash-Piloten. Ebenso verwiesen sei auf Trash-Lyrik .