Eine dichte Wolkendecke hängt über der Stadt und lässt keine Wärme entweichen. Es gibt wenig Luft hier oben. Die Götter sitzen alle um einen roten Sprellakat-Tisch und schreiben Gesetze aus Büchern ab, die so dick sind, dass sie von selbst nicht aufgeschlagen liegenbleiben. Sie müssen sich mit einem Arm daraufstützen, ein anderes Buch oder ein Handy zur Hilfe nehmen. Niemand von ihnen spricht ein Wort. Unzählige bunte kleine Zettel klemmen zwischen den Seiten und flattern heraus. Immerhin tragen sie allesamt graue oder weiße Kleider und machen von daher einen seriösen Eindruck. Ich versuche herauszufinden, in welche Richtung die Wolken sich bewegen. Aber sie stehen still.
Dort unten, zwischen hohen Geschäftshäusern, gehen die Menschen durch Sonnendreiecke und -vierecke, ich erbaue mich an ihrem entspannten, aber zügigen Gang, eine Hand in der Hosentasche, eine Jacke, die man bei dem Wetter tragen, aber genausogut weglassen kann, was haben sie vor? Etwas notwendiges aber nicht unschönes, etwas alltägliches, was ihnen Halt gibt, und lediglich ein sich lösender Dachziegel könnte ihnen etwas antun.