Gammelfleischgewordene Schwarmintelligenz

Im Kino gewesen, geweint. Wollen Sie einen Zombie-Film, der als familienfreundliche Unterhaltung daherkommt?

Wollen Sie einen Zombie-Film bei dem eine computergenerierte Schwarmintelligenz aus der Feldherrenperspektive gezeigt wird?

Wollen Sie einen Zombie-Film bei dem Brad Pitt abermals zeigt, das er nur Nebendarsteller kann?

Wollen Sie gute Unterhaltung? – Dann sparen Sie das Geld lieber für den Band Zombies, den die Literaturkritikerin Jessica Dahlke zum Kultschatz erklärte:

„Mit „The Walking Dead“ ist das Trash-Genre Zombies seriell geworden. Die Frage ist, kann man daraus gute Literatur machen? Die Antwort lautet ja. Und zwar A.J. Weigoni, der in seinem neuen Roman „Zombies“ zeigt, dass es keinen Virus oder Totenkult braucht, um aus uns allen Zombies zu machen.“

 

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Zombies, Erzählungen von A. J. Weigoni, Edi­tion Das Labor, Mülheim an der Ruhr 2010.

Weiterführend → KUNO übernimmt einen Artikel von Karl Feldkamp aus Neue Rheinische Zeitung und von Jo Weiß aus der vom Netz gegangenen fixpoetry. Enrik Lauer stellt den Band unter Kanonverdacht. Betty Davis sieht darin die Gegenwartslage der Literatur, Margaretha Schnarhelt kennt den Ausgangspunkt und Constanze Schmidt erkennt literarische Polaroids. Holger Benkel beobachtet Kleine Dämonen auf Tour. Ein Essay über Unlust am Leben, Angst vor’m Tod. Für Jesko Hagen bleiben die Untoten auch weiterhin lebendig.