Der Weg ist einfach, wenn du klug genug bist, mit leichtem Gepäck zureisen. Alice Munro, aus: „ Tricks“ 2004 Lange hat es gedauert, bis die Schriftstellerin Alice Munro (*1931) nicht nur in ihrer kanadischen Heimat mit ihren Kurzgeschichten ernstgenommen wurde…
Monat: Oktober 2013
Siegolf Dinkel der Impressionist
Das Vollkommene spiegelt sich am reinsten im Fragment
Leben oder Schreiben
Warlam Schalamow hat fast 20 Jahre in Lagern verbracht und über seine Erfahrungen in „Erzählungen aus Kolyma“ berichtet. Die Kolyma ist ein Fluß im Nordosten Sibiriens, der nach rund 2000 Kilometern ins Ostsibirische Meer mündet. Nach ihm ist auch eine…
Buchpräsentation „Schimpfen“
Schimpfen, Auszug
Diese dokumentarischen Einsilbigkeiten entblößen ihr Wollen wie Exhibitionisten. Doch während wir letzteren den Mangel an Phantasie noch verzeihen mögen, sollte uns dieses Versöhnlichkeitsstatut in der Kunst weniger bestimmen. Wenn diese Epigonen bloßer Beschreibungsnöte uns zugleich die Zukunft der Kunst…
mühlengesang
KLEINE DÄMONEN AUF TOUR
die einzelnen kapitel des erzählbands Zombies, die prosaische und essayistische passagen sowie handlungen und reflexionen ineinander übergehen lassen, wirken wie literaturclips mit filmischen strukturen, schnitten und effekten, in denen antihelden clipfiguren gleich durchs bild zerfallender wirklichkeiten laufen, deren permanente bewegung…
Radiohead Re:written
Von der Sowjetunion lernen heißt…
Hommage a Chester F. Carlson
Die Reihe SHINY TOYS präsentiert Künstler, die mit analogen und digitalen Technologien experimentieren und Schnittstellen dieser Darstellungsprinzipien ausloten. Künstler begegnen sich in einem Rahmen der Raum bietet für Debatten und Austausch, der klanglichen und visuellen Vereinnahmung der Räume in einem…
Hommage an Peter Meilchen
VERSUCHUNG
Wenn ich wüsste, in welcher Eckeder große Ideentopf köchelt,bei mittlerer HitzeBlasen wirft, Echos einsammelt,Nudeln rupft und Witze verdirbt,abgedeckt und zugezogender alte Herr Celsius feiert,aus Lottoscheinen Papierfliegerkreiert, die Zusatzzahl am Rumpf,ein paar Entscheidungenin der richtigen Reihenfolgeüber den Haufen wirft, mit…
Im Park
„Bring Deinen Körper mit auf die Party“
Das Erscheinen des fünfzehnten „poet“ nimmt der poetenladen zum Anlass einer Vorstellung des Magazin. Es darf mit einer bunten, literarisch spannenden Mischung aus Lesung, Autorendialog und Life-Musik gerechnet werden. Unter den Lesenden sind Katharina Hartwell, deren hochgelobtes Romandebüt „Das fremde…
Magus Tage Münster 2013
Johann Georg Hamanns Geburtstag am 27. August 1730 den Veranstaltern ein Anlass, im Vorfeld der Magus Tage Münster 2013 noch einmal kurz über Hamann und Münster zu reflektieren. Die Kutsche wartete schon vor der Tür des Hauses an der Ecke…
LONELY RABBIT (ON A CROWDED MOON)
In LONELY RABBIT (on a crowded moon) begibt sich die Hungertuchpreisträgerin Eun-Sik Park gemeinsam mit ihren Tänzern auf eine Reise zum Mond. Dort, auf unserem Nachbargestirn, vermuten unterschiedliche Kulturräume die verschiedensten Lebewesen. Jeder dieser mythologischen Mondbewohner hat seine eigene Geschichte: Erzählungen von Verbannung oder auch Entrückung. Das Schicksal dieser Lebewesen…
Gedanken, die um Ecken biegen
der künstler erfährt die abspaltung seiner seele, die mythen und religionen dem moment des sterbens zugewiesen haben, lebend, das heißt leibhaftig, da er sein ich artifiziell permanent als schatten, trugbild, phantom oder vision erblickt. oder ist es das doppelgängertum…
Literatur in Zeiten der Umverteilung
Die Prosaveröffentlichungen der letzten Jahre kreisen weiter um die NS-Vergangenheit (Beyer, Biller), um Ostnostalgie (Brussig, J. Hensel), um Liebesgeschichten (Franck, Scheuermann, Zeh) oder Beziehungsproblematiken (Biller, Herbst, Hermann), sie erzählen Märchen (Duve) oder Historisches (Orths). Bisweilen spielen die Geschichten zwar irgendwo…
Die Schöne und die Bestie
Mit Deutschland und der deutschen Sprache verband Jean Cocteau eine besondere Beziehung. Schon durch sein deutsches Kindermädchen Josephine Ebel, die aus Essen stammte, lernte er die deutsche Sprache kennen und lieben. Durch sie wurde er auch mit Goethe und Kleist bekannt.…
vorvergänge
nichts vergeht allmählicher und unruhig macht der zeitgeist mit reichen gespenstern seine geschäfte politclowns spielen gegen horrende gagen vergessene vaterlandsdramen barbusig protestieren frauenrechtlerinnen banken zahlen kunden keine eintrittskarten für agenten und spione suchen präsidenten neue gefahren ***…
Die Gewinner des KUNO-Essaypreises 2013
Verschwende deine Thesen
Wo man in diesem deutschen Herbst auch hinschaut, man registriert eine Unterwerfung unter falsche Logiken, intellektuelle Hasenfüßigkeit. Jede Gegenwart braucht jedoch Erzählungen, um nicht der Banalität anheimzufallen. Die Deutschen Schriftsteller bleiben unter ihren Möglichkeiten, in einem erklärbaren Ausmaß. In…
Der Lebensformpoet
Peter Ettl ist ein schwermütiger Metaphysiker, ohne Scheu, seine Sensibilität zu zeigen. Er entwirft mit wenigen Strichen literarische Bilder von der Einsamkeit, der Auflösung des Individuums, vom Brachliegen aller erworbenen Fähigkeiten, von der Sehnsucht nach einem anderen Leben, aber auch…
Von Sappho zu Sophie
Die Meta-Ebene zu Reihe Metaphon
Vorbemerkung der Redaktion: Die Germanistik erweist sich dem Rundfunk gegenüber bisher allzuoft als schwerhörig. Dieser „déformation professionelle“ versucht die Reihe MetaPhon zu entkommen. In der Reihe MetaPhon werden auf der Plattform vordenker Hörspielmacher aus der Rhein/Ruhr-Region vorgestellt. Zu hören sind…
kritischer optimismus
Lichtglænzende Mœglichkeitsræume
unauffællige Præsenz hinter ebenmæssigem Glamour in dem ALLES mœglich scheint… Oberflæchen locken den Blick an Wasserzeichen = lichtundurchlæssig zeigen im Dæmmerlicht sonst un sichtbare Symbole als Reisender unterwegs in grœsstmœglicher Ungleichzeitigkeit um semantische Experimentierfelder zwischen Orient &…
Ablauf
Über die stille Wut der Wendegeneration
Matrizen und Matratzen der Design-Welt
Hinter mir die Toteninsel San Michele. … Abends auf dem Zimmer in einem abgelegenen Viertel von Cannarégio bei Fondamente nove lese ich keins der mitgenommenen Bücher, ungelesen André Schinkels Brief, den ich nach Venedig mitnahm – so voll der Tag,…