Wenn ich wüsste, in welcher Ecke
der große Ideentopf köchelt,
bei mittlerer Hitze
Blasen wirft, Echos einsammelt,
Nudeln rupft und Witze verdirbt,
abgedeckt und zugezogen
der alte Herr Celsius feiert,
aus Lottoscheinen Papierflieger
kreiert, die Zusatzzahl am Rumpf,
ein paar Entscheidungen
in der richtigen Reihenfolge
über den Haufen wirft, mit sauberen
Taschentüchern im Ersatzgepäck
Patente zusammenhält, im
stahlbetonten Loft Fahnen schwingt,
den Luftdruck gleichmäßig im Raum
verteilt, Zähne bleicht, sein letztes
Ächzen brodelnd über den Boden
schleift, das alles ohne Verbrennungen
bestimmbaren Grades, was dann
wäre, ob ich dort hinginge,
Konversation betriebe, um ein
paar nette Gesten bemüht,
wie man es halt nach und nach lernt,
hineinrutscht in dieses oder
ähnliches Verhalten, ich weiß es nicht.
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Gedichte 3.0, von Martin Dragosits, Arovell Verlag, 2013
Gekrümmte Räume und erschöpfte Zustände, naturwissenschaftliche Betrachtungsweisen, Fürbitten, Selbstbeobachtungen und Zeitungsnotizen. Sie bilden die Basis für 130 Gedichte, die nach den ersten beiden Gedichtbänden des Autors neuen Spuren mit verlagerten Schwerpunkten folgen.
Weiterführend → Poesie ist das identitätsstiftende Element der Kultur, KUNOs poetologische Positionsbestimmung.