Am 16. November 2013 freut sich die Galeristin Kirsten Adamek, dem Publikum eine ganz besondere Ausstellung der Künstlerin Claudia Ehrentraut in den Galerieräumen amschatzhaus in Neuss-Holzheim präsentieren zu dürfen. Die Neusser Künstlerin Claudia Ehrentraut wirft einen intensiven Blick auf die Menschen und die Dinge, mit denen diese sich umgeben. Sie entwirft präzise und unverwechselbare Bilderwelten, die zum Substrat vielfältiger Geschichten werden.
Nicht allein die Intensität im Werk von Claudia Ehrentraut zieht den Betrachter in ihren Bann, sondern auch die Originalität des ganz eigenen Kosmos, der privaten Mythologie, die hier geschaffen wird. Es ist der Mix aus einer naiven, geradezu antiakademischen Ästhetik, gepaart mit einer – fast schon – „Rohheit“ des wissenden Blicks auf den Menschen mit all seinen Fehlern, Depressionen und schlechten Angewohnheiten. Eben wähnt man sich beim oberflächlichen Betrachten eines Bildes noch in Sicherheit, diagnostiziert Allzumenschliches mit einem Lächeln auf den Lippen, um dann, bei näherem Hinsehen, all die Hinter- und Abgründe zu erkennen, die uns Menschen ein Leben lang formen und fordern. Claudia Ehrentrauts Zeichnungen entfalten einen gnomischen, bisweilen etwas bösen Witz, der mit leichter Hand über die Rätsel des Daseins improvisiert. So mutieren Kartoffeln und übergroße Strickmaschen schon einmal zu Gewebemustern, die die Vielschichtigkeit und Unwägbarkeit der Existenz symbolisieren.
Diese individuellen Geschichten werden in Ehrentrauts Gedankenwelt mit diversen zeichnerischen Mitteln, Collagen und Fotografien erzählt. Protagonisten können neben Menschen auch Tiere, Außerirdische sowie comicartige Helden und Heldinnen sein. Alle Figuren verbindet der ironische Blick, Münder mit übergroßen Zähnen und eine geheime Körperhaltung, die sich, wie dem Leben zum Trotz, immer wieder aufrichtet, um mutig die nächste Aufgabe anzugehen.
Die Einzelausstellung der diplomierten Designerin, die unter anderem als Dozentin an der Kunst- und Theater-Schule „Alte Post“ lehrt, steht unter dem Titel „herden“. Gezeigt werden neue Zeichnungen und es geht durchaus tierisch zu: Wie in der klassischen Fabel wird hier die menschliche Existenz von animalischen Stellvertretern repräsentiert, etwa von tanzenden oder auch nicht tanzenden Hühnern oder von Zirkustieren in der Manege. Außerdem präsentiert Ehrentraut neue Zeichnungen zu Texten von Heike Loetzner.
Claudia Ehrentrauts neues Bilderfeuerwerk lädt mit ironischem Augenzwinkern dazu ein, sich selbst und Andere hinter dem Vorhang des Lebens zu entdecken. Sie ermutigt den Betrachter, einmal einen spielerischen Blick auf sein eigenes „back stage“ zu wagen, um sich dann zu fragen: „Bin ich eigentlich noch ein Teil der Herde oder schon auf dem Weg ein einsames Schaf zu sein?“
Diese und andere Fragen beantwortet Claudia Ehrentraut bei der Vernissage in der Galerie amschatzhaus am Samstag, dem 16. November 2013 um 16.30h. Alle Gäste werden in gewohnter Manier umsorgt.
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CLAUDIA EHRENTRAUT – herden
neue Zeichnungen und anderes getier
Vernissage am Samstag, den 16.11.2013 um 16.30 Uhr
Ausstellungsdauer: 16.11.13 – 13.01.2014
täglich geöffnet immer nach Vereinbarung
unter 0171-545 7885