Der bildende Künstler Klaus Krumscheid ist geradeheraus, höflich und bescheiden, macht nicht viele Worte und hat einen feinen Sinn für Humor. Als ein starker Idealist hat er den Glauben an seine Kunst und besitzt den Mut, auszuharren trotz des Widerstands der ideallosen Welt. Der magische Prozess zwischen Idee und Realisation bleibt in der Black Box von Krumscheids Gehirn. Malen bedeutet ihm, den Faden seiner Ideen zu bestücken. Er ist ein Spezialist im Verstecken von Botschaften. Seine Arbeiten erschließen sich nicht auf den ersten Blick. Wenn man mit ihm über seine Arbeit spricht, ist es einfach, ihm zu folgen. Er spricht von Sehgewohnheiten, Erinnerungen und Erwartungen, die sich alle überlagern und verformen; so zieht ein Bild das andere nach sich.
Krumscheids künstlerische Arbeit zeigt keinen Analytiker, sondern einen Menschenerklärer, einen Lebensvertrauten. Die Ausstellung stellt die Frage, was Kunst eigentlich ist, mit einem Eigensinn und einer Intensität, die in Zeiten, in denen die kalkulierte Marktkonformität den Betrieb dominiert, die Schönheit des unorthodoxen Denkens selbst illustriert.
***
Anmerkung der Redaktion: Wir entnehmen den Text dem Katalog Rheintor, der 2011 in der Edition Das Labor erschien. Derzeit läuft die Ausstellung: 50 Jahre Krumscheid / Meilchen & Der Bogen noch bis zum 10. Mai 2014 im Kunstverein Linz (Asbacherstr. 2, 53545 Linz)
Zur Ausstellung erschien das Buch / Katalog-Projekt Wortspielhalle mit der Reihe Frühlingel von Peter Meilchen und einem Vorwort von Klaus Krumscheid. Die Sprechpartitur wurde mit dem lime_lab ausgezeichnet. Einen Artikel über das Konzept von Sophie Reyer und A.J. Weigoni lesen Sie hier. Vertiefend zur Lektüre empfohlen sei auch das Kollegengespräch :2= Verweisungszeichen zur Twitteratur von Reyer und Weigoni zum Projekt Wortspielhalle. Ein begleitender Essay findet sich im Bücher-Wiki. Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. Ein Porträt von A.J. Weigoni findet sich hier. Eine Würdigung des Lebenswerks von Peter Meilchen findet sich hier. Alle LiteraturClips dieses Projekts können nach und nach hier abgerufen werden.
Weiterführend →
Einen Essay zur Ausstellung 50 Jahre Krumscheid / Meilchen lesen Sie hier. Einen Essay zur Reihe im Rheintor lesen Sie hier.
Weiterhin von Peter Meilchen erhältlich:
Schland, DVD, Edition Das Labor, Mülheim 2009
Texte, Hörbuch, Edition Das Labor, Mülheim 2010
Beobachtungen eines Unsichtbaren, DVD, Edition Das Labor, Mülheim 2011
Leben in Möglichkeitsfloskeln auf Kulturnotizen 2013
Schimpfen, Roman, Edition Das Labor, Mülheim 2013