In Franz Kafkas unerschöpflichem Fundus der verzweifelten Hoffnung findet der taiwanesische Komponist Wen-Cheh Lee die Inspirationsquelle seiner Oper „Franz. Ein Traumspiel“ und erzählt vom Konflikt der Generationen, lässt Vater und Sohn aufeinanderprallen. Eigens für den griechischen Komponisten Zesses Seglias verfasste Sophie Reyer das Libretto zu „Hystera“ und greift darin ebenfalls den Kampf der Generationen auf. Reizvoll offen gelassen ist, welche der Protagonistinnen die Mutter und welche die Tochter ist. Aus Japan stammt die Komponistin Yukiko Watanabe, die ihre literarische Vorlage in einer surreal anmutenden Kurzgeschichte des italienischen Autors Italo Calvino findet: „Die weiche Mondin“ oszilliert zwischen den geheimen Mythen des Alltags und den noch ungeheureren Mythen des Weltalls. Den Bogen zum Eröffnungsstück des Abends schließt der florentinische Komponist Lorenzo Romano in seiner Kafka-Adaption „K. Frammenti dell‘ attesa“. Bruchstücke und Notate aus Kafkas Briefen, Tagebüchern, Aphorismen und Betrachtungen kulminieren im Herzstück der dreiteilig angelegten Szenenfolge, in Kafkas „Die Kaiserliche Botschaft“.
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Vier Kurzopern von Wen-Cheh Lee, Zesses Seglias, Yukiko Watanabe und Lorenzo Romano. Eine Koproduktion der Oper Graz und der Universität für Musik und Darstellende Kunst Graz
Uraufführung
Heute 19.30 Uhr, Studiobühne
Weitere Vorstellungen: 8.5., 9.5. und 10.5.
Beginn jeweils 19.30 Uhr
Weiterführend →
Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie das Schreiben durch das schreibende Analysieren gebrochen wird. Vertiefend zur Lektüre empfohlen, das Kollegengespräch :2= Verweisungszeichen zur Twitteratur von Sophie Reyer und A.J. Weigoni zum Projekt Wortspielhalle. Hören kann man einen Auszug aus der Wortspielhalle in der Reihe MetaPhon.