Kunstsammlungen sind in der heutigen Zeit ein eher befristetes Phänomen. Nicht mehr ganze Familien sammeln über Generationen hinweg, sondern Einzelinteressenten, welche mit ihrer Sammlung auch gleichzeitig den Wert der Arbeiten steigern, um sie später mit Gewinn wieder verkaufen zu können. Solche Spekulations- Sammlungen werden befristet Museen zur Verfügung gestellt, um sie bekannter zu machen, um in Feuilletons skandalträchtig besprochen zu werden.
Die großen Kunstevents haben dagegen inzwischen zu großen Teilen den Zweck einer Touristikmaschine. Da geht es in der Berichterstattung wie der Selbstreflexion inzwischen häufig darum, wie viele Besucher gezählt wurden.
Mit der Super Speed Art Exhibition Tour rufen wir ein neues Sammlungskonzept, gleichzeitig ein neues Ausstellungskonzept ins Leben. Die Super Speed Art Exhibition Tour ist ein Konzept zur Präsentation einer auf zwei Stunden befristeten Kunstsammlung an einem öffentlichen Ort in vielen Städten.
Zu diesem Zweck wird ein großer Kastenwagen zu einer kleinen fahrbaren Galerie ausgebaut, in welcher (jeweils für kurze Zeit) vier künstlerische Arbeiten präsentiert werden können. Hierbei handelt es sich um zeichnerische, malerische und skulpturale Arbeiten von 30 verschiedenen Künstlern, welche sich bis Mai 2015 hierfür bewerben können (superspeedart@web.de). Jeweils werden drei Malereien oder Zeichnungen mit einer plastischen Arbeit gleichzeitig präsentiert. Jede Präsentation wird nur einmal so zu sehen sein, weil schon wenige Stunden später in der nächsten Stadt eine andere Ausstellung zu besichtigen ist.
Die erste Tour wird über zehn Tage in Folge eine Verbindung zwischen Stuttgart und Arnsberg ziehen. Medial soll sie von Printmedien wie Radio und Fernsehen begleitet werden. Auch eine eigene Internetseite wird eingerichtet, auf welcher die Route, das Konzept, die Künstler vorgestellt werden. Neuigkeiten, Ereignisse oder Planungsänderungen können hier stets aktualisiert werden. Parallel dazu entsteht ein Katalog, in welchem alle Arbeiten vorgestellt sind. Der Abschluss der Tour findet in Arnsberg statt, dort sollen sämtliche Arbeiten gemeinsam mit der fahrbaren Galerie in einer großen Schau zu sehen sein.
Zu diesem Zweck haben wir geplant, einen Sprinter oder ein ähnliches Gefährt zu kaufen und zur fahrbaren Galerie umzubauen. Der weitere Plan ist, diese Tour auch in anderen Gegenden Deutschlands und Europas zu wiederholen. Wenn die Menschen, aus welchen Gründen auch immer, nicht zur Kunst kommen, so muss diese neue Wege finden, zum Menschen zu kommen.
Wir wollen nicht nur bekannte Markenkunst von Markenkünstlern präsentieren, sondern vor allem solche Arbeiten, die ausstellenswert sind, völlig frei vom Klang der großen Namen. In den nächsten Wochen gehen Bewerbungsschreiben an sämtliche Akademien und viele weitere Künstler heraus, jeder kann hierbei als Multiplikator fungieren, so dass sich eine gute Auswahl treffen lässt.
Grundlage für eine Bewerbung ist ein derzeitiges oder abgeschlossenes Kunststudium. Für die Bewerbung sollen die Kunstschaffenden mit lediglich einer Arbeit überzeugen, diese darf das Format 150×150 cm (plastische Arbeiten 100x60x60cm nicht übersteigen). Kataloge sind natürlich bei der Präsentation sehr hilfreich. Adressen: superspeedart@web.de oder Superspeedart bei DER BOGEN , Möhnestraße 59 , D-59755 Arnsberg
Weitere Informationen finden sich zukünftig auf www.superspeedart.de
Was wir wollen:
– Wir setzen auf die einmalige, die kurze Erfahrung mit bisher unbekannten Werken.
– Wir setzen auf die unerwartete Kombination von Künstlern und Werken.
– Wir setzen auf die direkte Konfrontation auf engstem Raum.
– Wir spielen mit Erwartungshaltungen und Erfordernissen.
– Wir schaffen das Bedürfnis zum Sehen gegen den medialen Zwang zum Glotzen.
– Wir thematisieren das Verhältnis zwischen eigenem Anspruch und öffentlichem Anspruchsdenken,
zwischen Marktwert und Wertigkeit.
– Wir sprechen mit den Menschen vor Ort
Alles andere ergibt sich.
Konzept:
– Kunstsammlung als vorübergehende Erscheinung
– Bewegliche Alternative zur festen und etablierten Kunstinstitution von Museum und Galerie
– Ein Kleinstmuseum schaffen, das seine Besucher selbst aufsucht, nicht andersherum
– An jedem Ort eine neue Ausstellungskomposition aus 3 bis 4 Arbeiten
– Knüpfen von Netzwerken zwischen Besuchern und Künstlern
– Strategie zur Realitätsmaximierung
Öffentlichkeitsarbeit:
– Zeitungen, Zeitschriften und Redaktionen vor Ort, die frühzeitig informiert sind.
– Netzwerke im Internet , Veranstaltungsplattformen nutzen und mit Infos ausstatten.
– Eigene Internetseite mit weiteren aktuellen Informationen zu Konzept, Realisation, Künstlern, Verantwortlichen,
beteiligten Institutionen, Förderern und Sponsoren.
– Städte anschreiben, um effektive Plätze für die Präsentation zu erhalten.
– Ausschreibung via sozialer Netzwerke wie facebook, Websites, Anschrieb von Hochschulen, Radio und Hinweise
durch Kunstzeitschriften.
– Katalog
– Gespräche mit Menschen vor Ort während der jeweiligen Ausstellung.
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Hier die Seite zur Tour de art. Bewerben kann man sich über: Adressen: superspeedart@web.de oder Superspeedart bei DER BOGEN , Möhnestraße 59 , D-59755 Arnsberg
Weiterführend → Zum Thema Künstlerbücher finden Sie hier einen Essay sowie einen Artikel von J.C. Albers. Lesen Sie in diesem Zusammenhang auch den Essay über den Wandel des Museums.