Trugschluss im Traumschloss. Ordnung scheint das halbe Leben zu sein. Wer Ordnung hält, ist nur zu faul zum Blues… Auf der Fahrt durch die Stadt warnt uns das Autoradio vor dem neuen Verkehrsleitsystem. In einer Mischung aus Irritation und Faszination starrt man auf den Symbolwust wissenschaftlicher Bücher. Die Methode, der Welt eine Struktur zu geben, erstarrt zur Formelhaftigkeit. In den Abbildungen naturwissenschaftlicher Ordnungssysteme findet sich Poesie ebenso wie Täuschung. Die Wissenschaft müht sich, den Schatz der Erkenntnis zu vergrössern, das reizt dazu, mit ihren erstarrten Ergebnissen zu spielen, zu kombinieren, und letztlich: Poesie abzusondern. Einer Kenntnis eine Erkenntnis vor die Nase setzen.
Wie wahrnehmen? Wie erblicken? Wie durchschauen?
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Weiterführend →
Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie das Schreiben durch das schreibende Analysieren gebrochen wird. Vertiefend zur Lektüre empfohlen, das Kollegengespräch :2= Verweisungszeichen zur Twitteratur von Sophie Reyer und A.J. Weigoni zum Projekt Wortspielhalle. Hören kann man einen Auszug aus der Wortspielhalle in der Reihe MetaPhon.