This is the noise-bible – we are the preachers

In der Reihe Meisterwerke des Trash erinnert KUNO an die Compilation 10 Years after the Goldrush, die 10 Jahre nach dem Tod des Punk erschien. Als LP, eine damals dominierende Technologie um Töne über eine Abtastnadel in die Lautsprecher zu transportieren. Auf der Tracklist finden sich Titel wie Virginia’s Wolf von den Palookas, eine Stück The Wedding Present und natürlich The Legend, all die kundig zusammengestellt von Phillip Boa, der im Einvernehmen mit A.J. Weigoni das Magazin Baby Snake herausgegeben hat. Diese Zeitung hat Weigoni getextet. Hier ein Beispiel seinen Gonzo-Journalismus:

„Man kann über Pia Lund nicht sprechen und dabei über Phillip Boa schweigen. Die tiefe erdenschwere Stimme Boas wurde stets begleitet vom ätherischen Gesang Lunds; am ohrenfälligsten in Songs wie Container Love und And Then She Kissed Her.

Nach ihrer Trennung vom Voodooclub begab sich Lund mit ihrem ersten Album Lundaland auf einen eigenwilligen musikalischen Weg abseits ausgetretener Pfade. Twilightzone. Elfen flüstern, magische Zeichen erinnern an uralte Zeiten. Inmitten von sphärischen Klängen und diffusem Licht eine engelsgleiche Stimme, Pia Lund. Ungreifbar, betörender Lorelei–Gesang, eine eigene Welt. Mit Lundaland legt sie ein konzeptionelles Album vor, das massiv attackiert. Madonna mia, plumpe Vergleiche zum zeitgeistlichen Trend wollen wir lieber vermeiden, kommen aber nicht umhin, auf die offensichtliche, gleichzeitig kommerzielle wie innovative Art der Produktion hinzuweisen. Dem Output der deutschen Musikszene weit voraus, ist Lundaland eine Reise in relaxte, elektronische Gefilde, an soulige Gestade und durch sphärische Weiten. Weder schmalzig noch intellektuell überfrachtet saugen sich die Songs an den Synapsen fest, gleiten leise, doch kraftvoll in das Unterbewusstsein.“

 

 

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Cover des ersten Gossenheftes

A.J. Weigoni regte den Verleger Dietmar Pokoyski 1989 dazu an, sogenannte Gossenhefte ins Verlagsprogramm aufzunehmen. Das erste Heft dieser Reihe, die Erzählung Jaguar, überarbeitete A.J. Weigoni als Neo-Noir-Novelle Der McGuffin – Nachruf auf den Kriminalroman für das Buch Cyberspasz, a real virtuality weiter. Weiteres kann man auf kukultura-extra nachlesen, zusätzlich kann man ein Hintergrundgespräch auf Lyrikwelt.de lesen. Ein nicht minder lesenswerter Essay findet sich auf fixpoetry. Eine Leseprobe findet sich hier und Probehören kann man eine Rezitation von A.J. Weigoni auf MetaPhon die durch Tom Täger vertont wurde.